Der hun­dert­jäh­ri­ge Prinz

Prinz Mikasa im Jahr 2012.
Prinz Mika­sa im Jahr 2012. Foto: wikimedia/​Reki­shi-JAPAN

Japan zählt so vie­le über Hun­dert­jäh­ri­ge wie kei­ne ande­re Nati­on. Über 61’000 sind es gemäss aktu­el­ler Sta­tis­tik (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Trotz die­ser ein­drück­li­chen Zahl hat bis­lang noch kein ein­zi­ges Mit­glied der kai­ser­li­chen Fami­lie die­ses hei­li­ge Alter erreicht.

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Kein Kai­ser, aber immer­hin ein Prinz hat dies nun geän­dert. Prinz Mika­sa von Japan ist am 2. Dezem­ber 2015 exakt 100 Jah­re alt gewor­den und ist somit das ers­te Mit­glied der Kai­ser­fa­mi­lie, das die­se Alters­schwel­le über­schrit­ten hat.

Dass dies erst jetzt gesche­hen ist, mag über­ra­schen. Denn die japa­ni­schen Kai­ser der Neu­zeit sind im inter­na­tio­na­len Ver­gleich über­durch­schnitt­lich lan­ge im Amt. Seit Beginn der Mei­ji-Zeit 1868 gab es gera­de mal vier Ten­nos. Doch kei­ner hat es bis 100 geschafft. Hiro­hi­to war bei sei­nem Tod 1989 immer­hin schon 89 Jah­re alt. Der aktu­el­le Kai­ser, Aki­hi­to, ist 82 Jah­re alt.

Ein gan­zes Jahrhundert

Prinz Mika­sa selbst kann auf ein beweg­tes Leben vol­ler Umbrü­che zurück­bli­cken. Am 2. Dezem­ber 1915 kam er als Prinz Taka­hi­to auf die Welt. Sein Vater war der Tais­ho-Kai­ser, der zwi­schen 1912 und 1926 amte­te. Japan hat­te damals mehr als ein hal­bes Jahr­hun­dert der rasan­ten Moder­ni­sie­rung hin­ter sich gebracht und war bereits in den Klub der Gross­mäch­te aufgestiegen.

Prinz Takahito (Mikasa) war der Jüngste der vier Söhne des Taisho-Kaisers. Links ist der spätere Kaiser Hirohito zu sehen.
Prinz Taka­hi­to (Mika­sa) war der Jüngs­te der vier Söh­ne des Tais­ho-Kai­sers. Links ist der spä­te­re Kai­ser Hiro­hi­to zu sehen. Foto: wikimedia/​Reki­shi-JAPAN

Als jüngs­ter Bru­der von Hiro­hi­to, der sei­nem Vater auf den Thron folg­te, mach­te Prinz Taka­hi­to Kar­rie­re in der Armee und erhielt 1936 von sei­nem Bru­der den Titel Mika­sa no miya, «Prinz Mika­sa», ver­lie­hen, womit er einen neu­en Zweig in der Kai­ser­fa­mi­lie begründete.

Prinz Mika­sa war bis zum Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges als Stabs­of­fi­zier in der Armee tätig, mit der er zwi­schen 1943 und 1944 in Chi­na sta­tio­niert war. Die­se Zeit hat­te ihn geprägt. Er soll sich spä­ter kri­tisch über den Man­gel an mili­tä­ri­scher Dis­zi­plin und die Gräu­el­ta­ten der japa­ni­schen Armee an Zivi­lis­ten Chi­na geäus­sert haben, wie die Asahi Shim­bun schreibt.

Ruhi­ge Nachkriegsjahre

Nach der Kapi­tu­la­ti­on begann er eine Lauf­bahn als Aka­de­mi­ker. An der Uni­ver­si­tät Tokio liess er sich zum Exper­ten für den Nahen Osten und semi­ti­sche Spra­chen aus­bil­den. Spä­ter forsch­te und unter­rich­te­te er an ver­schie­de­nen Uni­ver­si­tä­ten. Heu­te führt er ein zurück­ge­zo­ge­nes Leben mit sei­ner 92-jäh­ri­gen Frau Yuri­ko. Die bei­den haben fünf Kin­der, wobei alle drei Söh­ne bereits gestor­ben sind.

Sie schei­nen der­weil das Rezept für ein lan­ges Leben gefun­den zu haben. Täg­lich 30-minü­ti­ge Übun­gen mit 1-Kilo-Han­teln hal­ten die bei­den munter.

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