Der Weihnachtsprotest der Singles
Sie nennen sich «Revolutionärer Bund der Männer, die bei den Frauen nicht ankommen» und haben Weihnachten den Kampf angesagt. In einer Mini-Protestgruppe von 20 Personen haben sie am 19. Dezember in den Strassen des Tokioter Bezirks Shibuya gegen das Weihnachtsfest protestiert. «Vernichtet Weihnachten!» heisst es auf ihrem Plakat. «Tretet die Menschenrechte der Männer, die bei den Frauen nicht gut ankommen, nicht mit Füssen!» oder «Verliebte, seid selbstkritisch» fordern sie in Sprechchören lautstark. Die kommunistisch angehauchte Gruppe protestiert gegen die Kommerzialisierung der Liebe – und somit auch gegen Weihnachten als ein in ihren Augen kapitalistischer Festtag.
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Denn Weihnachten ist in Japan, wo nicht einmal 1 Prozent Christen leben, traditionell der Tag, an dem die Familie bei Kentucky Fried Chicken essen geht (Asienspiegel berichtete) und die jungen Japaner einen romantischen Abend mit dem Freund oder der Freundin verbringen (Asienspiegel berichtete). Und da gibt es jedoch einen nicht unwesentlichen Teil an Japanern in den 20ern und 30ern, die Heiligabend ganz alleine verbringen müssen, weil sie schlichtweg nicht in einer Beziehung leben, für jenen Abend kein Date vereinbaren konnten oder sogar arbeiten müssen. Kuribocchi, «alleine an Weihnachten», nennt man diesen Zustand auf Japanisch. Für diese Leute setzen sich die 20 Demonstranten symbolisch ein und dies bereits seit 2006 in einem alljährlichen Umzug. Auch gegen den Valentinstag und den White Day (Asienspiegel berichtete) protestieren sie regelmässig.
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