Japans Rekordjahr
Der ursprüngliche Plan der Regierung war bis zu den Sommerspielen in vier Jahren 20 Millionen ausländische Gäste pro Jahr willkommen heissen zu dürfen. Nun ist alles etwas schneller gegangen. Gemäss der ersten publizierten Zahlen der JNTO bereisten im vergangenen Jahr 19,73 Millionen Touristen aus Übersee das Land der aufgehenden Sonne.
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Das ist ein historischer Rekord und bedeutet gleich ein Anstieg um 47,1 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Jahr, als 13,4 Millionen Gästen nach Japan gereist waren (Asienspiegel berichtete). Zum ersten Mal seit 45 Jahren sind somit mehr ausländische Touristen nach Japan gekommen als japanische Touristen ins Ausland gegangen sind (16,2 Millionen).
Darüberhinaus gaben die ausländischen Touristen auch noch nie so viel Geld aus. 2015 waren es 3,48 Billionen Yen (27 Milliarden Euro).
Die Gründe für den Boom
Es sind seit zwei Jahren stets die gleichen Gründe, die für diesen Boom sorgen. Da ist einerseits die starke Schwächung des Yens durch die von Premierminister Shinzo Abe geprägte Politik des lockeren Geldes, die eine Japan-Reise für viele erschwinglich gemacht hat.
Hinzu kommt eine anhaltend tiefer Ölpreis, der den Airlines erlaubt, die Ticketpreise wesentlich günstiger anzusetzen. Das Angebot der Billig-Airlines innerhalb von Asien hat sich vervielfacht. Auch die Schiffsbranche sorgt für neue Absatzzahlen. Chinesische Kreuzfahrten nach Japan haben sich zu einem Trend entwickelt, der gerade auch ländlicheren Gegenden wie Tottori zu neuen Einnahmequellen verhilft.
Ausserdem hat Japan den aufstrebenden südostasiatischen Ländern massive Visumserleichterungen gewährt. Und auch die verbesserten politischen Beziehungen zu China waren zweifellos eine Hilfe. Die japanische Regierung und deren Tourismusbehörde zeigen zudem bei der Werbeaktivitäten viel mehr Präsenz als früher. Ein gutes Beispiels dafür ist der japanische Pavillon an der Expo Milano 2015, der zu den am meisten besuchten Attraktionen gehörte (Asienspiegel berichtete).
Die wichtigsten Gäste
Alle diese Punkte haben letztendlich dazu beigetragen, dass sich Japan zu einem attraktiven Tourismusland im globalen Wettbewerb entwickelt hat. Gehörten letztes Jahr noch die Taiwaner und Südkoreaner zu den zahlreichsten Gästen, haben 2015 die Festlandchinesen alle überholt.
Fast 5 Millionen Gäste aus dem Reich der Mitte zählte Japan 2015. Das ist mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Sie sind es auch, die mit Abstand am meisten Geld ausgeben in Japan (Asienspiegel berichtete).
Ganz allgemein sind die Gäste aus asiatischen Ländern die treibenden Kräfte bei diesem Boom. 83 Prozent aller ausländischer Touristen stammen aus Asien. Und nur noch 13 Prozent aus dem Nordamerika, Australien und Europa.
Japan-Boom auch hierzulande
Auch wenn die Zahlen in der Gesamtübersicht marginal erscheinen mögen, boomt Japan auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich, wie die Zahlen der JNTO zeigen. Rund 162’600 Mal sind deutsche Staatsbürger 2015 in Japan eingereist. Das sind satte 15,9 Prozent mehr also im Vorjahr.
Bei den Schweizern ist ebenfalls ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Zwischen Januar und Oktober 2015 (die Zahlen für November und Dezember liegen noch nicht vor) waren es 35’383, die nach Japan gereist sind. Hochgerechnet bis Dezember wird diese Zahl wohl knapp 40’000 erreichen. 2014 waren es erst noch 33’150.
Bei den Österreichern wird die Zahl wohl geschätzte 18’000 für 2015 erreichen. Im vorhergehenden Jahr waren es erst noch 15’398.
Neues Ziel
Da Japan somit die magische Schwelle von 20 Millionen schon fast erreicht hat, sind neue Ziele gefragt. Und so peilt die Regierung laut neusten Ankündigungen nun 30 Millionen ausländische Gäste pro Jahr an (Asienspiegel berichtete).
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