Das millionenschwere Maskottchen
Jede Präfektur, Stadt, jedes Dorf, jede Organisation, jedes Unternehmen, ja sogar die Nuklearbranche (Asienspiegel berichtete) besitzt in Japan ein Maskottchen, mit man sich von der süssen Seite präsentiert. Yuru-Kyara (od. Yuru-Chara) nennen sich diese Figuren auf Japanisch. Seit 2010 gibt es sogar landesweite Abstimmungen über das beliebteste Maskottchen, der Yuru-Kyara Grand Prix.
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Der unangefochtene Superstar dieser speziellen Branche ist Kumamon, der offizielle Vertreter der Präfektur Kumamoto auf der Südinsel Kyushu. Dieses Maskottchen wurde vom Designer Manabu Mizuno erschaffen und 2011 der Öffentlichkeit präsentiert. Es handelt sich um einen süssen, etwas tollpatschig aussehenden Bären mit roten Backen. Das japanische Wort Kuma, das auch im Stadt- und Präfekturnamen Kumamoto enthalten ist, heisst denn auch nichts anderes als Bär.
Sein erster Auftritt war gleich ein Erfolg. Kumamon gewann 2011 den Yuru-Kyara Grand Prix. 350 Figuren nahmen an diesem Wettbewerb teil. Auch finanziell ist Kumamon ebenfalls zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Der Bär ist heute auf unzähligen Produkten wie Esswaren, Kleidern, Taschen, Küchenprodukten oder Zügen aus der Präfektur Kumamoto zu sehen. Die deutsche Traditionsunternehmen Steiff erschuf in Zusammenarbeit mit der Präfektur gar einen Kumamon-Teddybären.
Kumamoto als Umsatzgarant
Im letzten Jahr wurde abermals ein Rekordumsatz generiert, wie die Asahi Shimbun berichtet. Erstmals überhaupt wurden mit Waren, die Kumamon als Werbefigur verwenden, über 100 Milliarden Yen (800 Millionen Euro) verdient. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 56,6%. Besonders Esswaren profitieren stark vom Kumamon-Boom. Sie machen 78,1 Milliarden des letztjährigen Umsatzes aus. Aber auch im Ausland gewinnt Kumamon zunehmend an Popularität. Im Ausland wurden Kumamon-Produkte im Wert von 2,1 Milliarden Yen verkauft.
Das Erfolgsrezept hinter Kumamon ist, dass die Präfektur keine Lizenzgebühren für die Verwendung der Figur verlangt, wie das Wall Street Journal berichtete. Die einzige Bedingung ist, dass das verkaufte Produkt in klarer Beziehung zur Präfektur Kumamoto steht. Und so stand der ungehinderten Verbreitung nichts im Weg. Nach nur vier Jahren kennt fast jeder Japaner dieses Maskottchen. Für die Präfektur ist es ein nicht zu unterschätzender Image-Gewinn.
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