Der letzte Nachtzug nach Hokkaido
1999 nahm der zwischen Tokio und Sapporo verkehrende Nachtreisezug Cassiopeia seinen Betrieb auf. Er war die moderne Antwort auf die alten Blue Trains, die seit 1958 über Nacht die Hauptstadt mit den hintersten Ecken des Landes verbanden (Asienspiegel berichtete).
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Im Cassiopeia gab es private Schlafräume mit eigener Toilette. Zusätzlich gab es einen Restaurantwagen sowie einen gemütlichen Lounge-Wagen, um die 17 Stunden Fahrzeit möglichst angenehm gestalten zu können. Er war der Vorbote der heute so beliebten luxuriösen Touristenzüge und hatte entsprechend eine grosse Fan-Gemeinde.
Das Ende einer Ära
Doch die Ära des Cassiopeia dauerte nicht einmal 17 Jahre. Der Nachtreisezug macht dem modernen und schnelleren Hokkaido-Shinkansen Platz, der am 26. März seinen Betrieb zwischen Tokio und Hakodate-Hokuto auf der Hokkaido aufnehmen wird. Am Sonntagmorgen kam der Cassiopeia ein letztes Mal vom Bahnhof Ueno in Tokio kommend im Bahnhof von Sapporo an. Rund 400 Zugfans hielten diesen Moment mit ihrer Kamera fest.
Danach folgte die allerletzte Fahrt zurück in die Hauptstadt, wo Cassiopeia am Montagmorgen ankam, ebenfalls von Hunderten von Enthusiasten begrüsst. Damit fand ein Kapitel japanischer Bahngeschichte endgültig sein Ende. Ganz verschwinden wird der immer noch gut erhaltene Cassiopeia nicht. Er wird gemäss Betreiber JR East künftig als Charterzug für speziellen Touren im Sommer verwendet.
Immer weniger Nachtreisezüge
Einen Nachtreisezug hoch zur Nordinsel Hokkaido gibt es somit nicht mehr. Bereits im August 2015 wurde der altehrwürdige «Blue Train»-Nachtreisezug Hokutosei, der die gleiche Strecke bediente, eingestellt (Asienspiegel berichtete).
Die Nachtzüge mit Schlafwagenabteilen werden so von Jahr zu Jahr weniger. Westlich von Tokio verkehren nur noch die Sunrise-Schlafwagenzüge, welche die Hauptstadt mit Izumo in der Präfektur Tottori und Takamatsu auf der Insel Shikoku verbinden. Als Alternative bleiben die regionalen, touristischen Luxuszüge (Asienspiegel berichtete).
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