Immer weniger Selbstmorde
2015 wurden gemäss offiziellen Angaben der Regierung 24’025 Selbstmorde gezählt. Im Vorjahr waren es noch 25’427 (Asienspiegel berichtete). Die Selbstmordrate bleibt im weltweiten Vergleich hoch, doch im Vergleich zu früheren Zeiten ist ein deutlich rückläufiger Trend erkennbar.
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Seit sechs Jahren hintereinander sind es von Jahr zu Jahr weniger Suizide. Erstmals seit 18 Jahren ist die Zahl gar unter 25’000 gefallen. Als man die Statistik 1978 einführte, waren es mit ein paar Ausnahmen stets etwa 21’000 Selbstmorde, in den 90ern stieg die Zahl auf über 25’000, in den Nullern schliesslich auf 30’000. Erst 2011 wurde dieser Aufwärtstrend gestoppt.
Geschlecht und Alter
Die Auffälligkeiten in der aktuellen Statistik unterscheiden sich derweil kaum von früheren Jahren. So sind es vor allem Männer, die sich das Leben nehmen. 2015 waren 69,4 Prozent oder 16’681 männlich.
Das Risiko für Selbstmord nimmt ausserdem jeweils zwischen 40 und 49 Jahren zu. 4’069 Personen oder 16,9 Prozent waren in den 40ern. Es folgen die Personen in den 50er, 60ern und 70ern.
Berufliche Situation und Gesundheit
Die Berufssituation hat ebenfalls einen zentralen Einfluss auf das Selbstmordrisiko. Gleich 14’322 aller Selbstmörder (59,6%) waren arbeitslos. 6782 der Betroffenen waren derweil Arbeitgeber oder normale Angestellte. Bei Selbständigen oder bei Angestellten im eigenen Familienbetrieb wurde 1697 Personen gezählt. 835 waren Studenten oder Schüler.
Als Hauptursache für einen Suizid wird wie jedes Jahr gesundheitliche Probleme angegeben. Dies traf im letzten Jahr auf 12’145 Personen zu. Bei 4082 waren es wirtschaftliche oder finanzielle Sorgen. An dritter Stelle folgen familiäre Schwierigkeiten (3’641) und an vierter Stelle waren Probleme am Arbeitsplatz der Grund, dass sich 2159 Personen das Leben nahmen.
Die Folgen der Dreifachkatastrophe
Und bis heute findet auch die Dreifachkatastrophe von 2011 Eingang in diese traurige Statistik. So wurden im vergangenen Jahr 23 Selbstmorde in Verbindung mit den Folgen der damaligen Tragödie in Verbindung gebracht. 19 Personen stammten aus der Präfektur Fukushima, wo bis heute wegen des AKW-Unfalls am meisten Menschen evakuiert bleiben.
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