Immer weni­ger Selbstmorde

Ein Zug der Yamanote-Linie in Tokio nach einem Selbstmordversuch.
Ein Zug der Yama­no­te-Linie in Tokio nach einem Selbst­mord­ver­such. Foto: wikimedia/​Kih­kyef

2015 wur­den gemäss offi­zi­el­len Anga­ben der Regie­rung 24’025 Selbst­mor­de gezählt. Im Vor­jahr waren es noch 25’427 (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Selbst­mord­ra­te bleibt im welt­wei­ten Ver­gleich hoch, doch im Ver­gleich zu frü­he­ren Zei­ten ist ein deut­lich rück­läu­fi­ger Trend erkennbar.

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Seit sechs Jah­ren hin­ter­ein­an­der sind es von Jahr zu Jahr weni­ger Sui­zi­de. Erst­mals seit 18 Jah­ren ist die Zahl gar unter 25’000 gefal­len. Als man die Sta­tis­tik 1978 ein­führ­te, waren es mit ein paar Aus­nah­men stets etwa 21’000 Selbst­mor­de, in den 90ern stieg die Zahl auf über 25’000, in den Nul­lern schliess­lich auf 30’000. Erst 2011 wur­de die­ser Auf­wärts­trend gestoppt.

Geschlecht und Alter

Die Auf­fäl­lig­kei­ten in der aktu­el­len Sta­tis­tik unter­schei­den sich der­weil kaum von frü­he­ren Jah­ren. So sind es vor allem Män­ner, die sich das Leben neh­men. 2015 waren 69,4 Pro­zent oder 16’681 männlich.

Das Risi­ko für Selbst­mord nimmt aus­ser­dem jeweils zwi­schen 40 und 49 Jah­ren zu. 4’069 Per­so­nen oder 16,9 Pro­zent waren in den 40ern. Es fol­gen die Per­so­nen in den 50er, 60ern und 70ern.

Beruf­li­che Situa­ti­on und Gesundheit

Die Berufs­si­tua­ti­on hat eben­falls einen zen­tra­len Ein­fluss auf das Selbst­mord­ri­si­ko. Gleich 14’322 aller Selbst­mör­der (59,6%) waren arbeits­los. 6782 der Betrof­fe­nen waren der­weil Arbeit­ge­ber oder nor­ma­le Ange­stell­te. Bei Selb­stän­di­gen oder bei Ange­stell­ten im eige­nen Fami­li­en­be­trieb wur­de 1697 Per­so­nen gezählt. 835 waren Stu­den­ten oder Schüler.

Als Haupt­ur­sa­che für einen Sui­zid wird wie jedes Jahr gesund­heit­li­che Pro­ble­me ange­ge­ben. Dies traf im letz­ten Jahr auf 12’145 Per­so­nen zu. Bei 4082 waren es wirt­schaft­li­che oder finan­zi­el­le Sor­gen. An drit­ter Stel­le fol­gen fami­liä­re Schwie­rig­kei­ten (3’641) und an vier­ter Stel­le waren Pro­ble­me am Arbeits­platz der Grund, dass sich 2159 Per­so­nen das Leben nahmen.

Die Fol­gen der Dreifachkatastrophe

Und bis heu­te fin­det auch die Drei­fach­ka­ta­stro­phe von 2011 Ein­gang in die­se trau­ri­ge Sta­tis­tik. So wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr 23 Selbst­mor­de in Ver­bin­dung mit den Fol­gen der dama­li­gen Tra­gö­die in Ver­bin­dung gebracht. 19 Per­so­nen stamm­ten aus der Prä­fek­tur Fuku­shi­ma, wo bis heu­te wegen des AKW-Unfalls am meis­ten Men­schen eva­ku­iert bleiben.

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