Tätowierte Touristen willkommen

In den japanischen Badehäuser galt bislang der Grundsatz: Zutritt für tätowierte Personen verboten. Ein Tattoo wird traditionell mit der japanischen Mafia, der Yakuza, in Verbindung gebracht. Gleich auf dem ganzen Körper tragen diese ihre Tätowierungen. Aus Angst, Kunden zu verlieren, versuchen die Betreiber daher die kriminelle Gäste möglichst fern zu halten.
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Dies hat zu einer Null-Toleranz-Politik geführt. Und so wird selbst Personen, die ihre Tätowierungen aus modischen oder religiösen Gründen tragen, der Zutritt verweigert. Und so erleben westliche Gäste immer wieder eine böser Überraschung bei ihrem Besuch im Onsen. Der Tourismusboom der letzten Jahre hatte das Problem noch einmal verschärft, zu Beschwerden und nun schliesslich zu einem Umdenken vieler Betreiber geführt.
Gemäss einer Umfrage der japanischen Tourismusbehörde verweigerten 2015 immer noch rund 55,9 Prozent der Hotels und Ryokans mit Badebereich tätowierten Gästen den Zutritt. Doch immerhin 30,6 Prozent haben nichts mehr dagegen. Bei 12,9 Prozent gewährt man den Einlass, sofern der Kunde sein Tattoo abklebt (Asienspiegel berichtete).
Die Bitte der Tourimusbehörde
Basierend auf den Erfahrungen dieser Umfrage hat die japanische Tourismusbehörde nun beschlossen, die Onsen-Betreiber offiziell zu bitten, ausländische Gäste mit Tattoos den Eintritt zu erlauben, wie Jiji News berichtet. Es soll sich dabei nicht um eine zwingende Vorgabe handeln.
Um mögliche Konflikte mit bisherigen Kunden zu vermeiden, schlägt die Behörde vor, dass man beispielsweise die Kunden einfach bitten könnte die Tattoos abzukleben, so wie es schon jetzt an vielen Orten der Fall ist. Ein anderer Vorschlag ist, bestimmte Badezeiten für Tätowierte festzulegen. Am einfachsten wäre es jedoch, den ausländischen Gästen mit kleineren Tattoos ganz einfach den Zugang ohne weitere Vorbedingungen zu gewähren. Doch dies scheint für viele ein noch zu grosser Schritt zu sein.
Verlockende Einnahmequelle
Es ist das erste Mal überhaupt, dass eine offizielle japanische Regierungsstelle etwas gegen die bisherigen Tattoo-Verbotsregel in den Bädern unternimmt.
Es ist anzunehmen, dass viele Betreiber nun entsprechende Lösungsansätze suchen werden. Zu grosss sind die finanziellen Verlockungen. Alleine im letzten Jahr gaben die Touristen 3,48 Billionen Yen aus (27 Milliarden Euro) (Asienspiegel berichtete). Diese Aussicht wird wohl auch bei den strengsten Badehausbetreibern wohl zu einem Umdenken führen.
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