Panne beim AKW-Comeback
Ende Januar wurde der Reaktor 3 des AKW Takahama aufgeschaltet. Es war der dritte Reaktor in Japan, der wieder hochgefahren wurde (Asienspiegel berichtete). Am 26. Februar folgte Reaktor 4 des AKW Takahama. Doch nur drei später wurde dieser wieder automatisch abgeschaltet, wie die Nikkei Shimbun berichtete.
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Laut Betreiber Kanasai Electric Power wurde ein Alarm ausgelöst, als der Reaktor dabei war, wieder Strom zu generieren. Die Sicherheitssysteme und das Kühlsystem funktionierten, es sei zudem zu keinen Schäden gekommen, wurde betont. Der Zwischenfall soll nun genauer untersucht werden. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht klar.
Nicht das erste Problem
Es handelt sich um den ersten grösseren Rückschlag beim schrittweisen Comeback der AKW in Japan. Am 20. Februar, wenige Tage vor der Wiederinbetriebnahme, kam es bereits zu ersten Schwierigkeiten, als in einem Gebäude neben dem Reaktor vertrahltes Kühlwasser ausfloss. Ein lockerer Bolzen bei einem Ventil war damals der Grund für die Störung. Nach der Behebung dieses Problems gab die Nukleare Regulierungsbehörde (NRA) schliesslich grünes Licht für den Neustart.
Beim AKW Takahama sind Probleme und Widerstände ein konstanter Begleiter. Im April 2015 untersagte das Bezirksgericht von Fukui ein Wiederhochfahren der Reaktoren 3 und 4. Schliesslich wurde das gerichtliche Verbot wieder gekippt. Die Nukleare Regulierungsbehörde (NRA) hatte schon zuvor das Kernkraftwerk nach einigen Sicherheitsanpassungen für sicher befunden.
Weitere Neustarts in Planung
Damit sind aktuell 3 von 43 Reaktoren wieder in Betrieb. Neben dem Reaktor 3 in Takahama generieren auch die Reaktoren Nummer 1 und 2 im AKW Sendai bei Kagoshima auf der Südinsel Kyushu wieder Strom.
Die neuste Panne wird das Comeback der Kernenergie in Japan wohl kaum aufhalten. Zurzeit durchlaufen 25 von 43 Reaktoren die Sicherheitstests. Der Reaktor 3 im AKW Ikata in der Präfektur Ehime auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku könnte schon bald angeschaltet werden. Andere werden ebenfalls folgen.
Befürworter und Gegner
Die Regierung um Premierminister Shinzo Abe hat sich stets für das Wiederanfahren der Meiler eingesetzt, die für sicher befunden werden. Nur mit laufenden Atomkraftwerken könne die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten reduziert, günstig und stabil Strom geliefert und ein Wirtschaftswachstum ermöglicht werden, sind ihre Argumente.
Die Kritiker lassen diese jedoch nich gelten. Betrachte man den immensen Schaden und die Kosten, die Fukushima ausgelöst hat, ziehe das Argument des billigeren Stroms und die Reduktion des CO2-Ausstosses nicht. Die tieferen Ölkosten haben die Stromproduzenten in den letzten Monaten ebenfalls entlastet. Stromausfälle gab es in den letzten Jahren trotz wiederholter Warnungen der Strombetreiber ebenso wenig. Es wird auch kritisiert, dass den Kunden keine Wahl gegeben wird, welchen Strom sie beziehen möchten.
Noch gibt es viele offene Fragen bezüglich der Sicherheit. Erst eine kleiner Teil der Gemeinden, die 30 Kilometer um ein AKW liegen, haben bis heute funktionierende Evakuierungspläne ausgearbeitet. Zudem fehlt es immer noch an einer Lösung für ein Endlager für die hochradioaktiven, gebrauchten Brennelemente. Ein Politiker der LDP verglich dies einst mit einer «Wohnung ohne Toilette» (Asienspiegel berichtete).
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