Von Kyushu bis nach Hokkaido

Am Morgen des 26. März 2016 um 6:32 Uhr verliess der Hayabusa Nr. 1 mit Ziel Hokkaido den Bahnhof Tokio. Auf der Nordinsel fuhr derweil der Hayabusa Nr. 10 um 6:35 Uhr vom Bahnhof Shin-Hakodate-Hokuto in Richtung Hauptstadt ab. Die Reisezeit beträgt dank dieser neuen Shinkansen-Verbindung nur noch 4 Stunden 2 Minuten. Das sind rund 50 Minuten weniger als früher. Eine entsprechende Fahrkarte kostet zwischen 17’010 und 22’690 Yen (135 bis 180 Euro).
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Der Shinkansen deckt somit ab sofort 3 der 4 japanischen Hauptinseln ab. Die Vision von einer Zugreise mit dem Hochgeschwindigkeitszug von Kagoshima auf der Südinsel Kyushu bis hoch zur Nordinsel Hokkaido ist somit Realität geworden. Hierfür müsste man 2 Mal umsteigen und eine Reisezeit rund 11 Stunden einplanen.
Die Jungfernfahrten des Hokkaido-Shinkansen wurden gross gefeiert. Auch auf Twitter wurden zahlreiche Fotos der ersten Fahrten mit dem Hokkaido-Shinkansen hochgeladen:
Ein Blick in die Gran-Class:
In Planung seit 1973
Beim Hokkaido-Shinkansen handelt es sich streng betrachtet um eine 149 Kilometer lange Verlängerung der bereits existierenden Tohoku-Shinkansen-Strecke, die von Tokio bis nach Aomori am Nordzipfel der Hauptinsel Honshu führt. Die Planung einer Hochgeschwindigkeitsstrecke bis hoch zur Nordinsel nahm bereits 1973 ihren Anfang. Doch aus Geldmangel wurde der Bau um Jahrzehnte verschoben.
Immerhin konnte das Herzstück dieser neuen Strecke bereits 1988 fertiggestellt werden. Der insgesamt 53,85 Kilometer lange Seikan-Tunnel, der die Hauptinsel Honshu mit Hokkaido unter dem Meer verbindet und heute rege von Passagier- wie von Frachtzügen genutzt wird, wurde schon damals so angelegt, dass auch die breiteren Shinkansen problemlos darin verkehren können.
Diese Voraussicht hat sich ausgezahlt. Als man 2005 mit dem Bau der Strecke zwischen Aomori und Hakodate anfing, war der teuerste und aufwendigste Tunnelabschnitt schon seit 17 Jahren vollendet. Die totalen Baukosten beliefen sich auf rund 550 Milliarden Yen. Der Betreiber JR Hokkaido rechnet mit einem jährlichen Verlust von geschätzten 4,8 Milliarden Yen bis 2018.
Vorerst nicht rentabel
JR Hokkaido rechnet damit, dass die erst die Verlängerung der Strecke bis hoch nach Sapporo die Strecke profitabel machen wird. Dieser Streckenabschnitt soll bis spätestens 2030 fertiggestellt sein. Die Präfekturegierung auf Hokkaido und insbesondere die Lokalregierung in Hakodate hoffen jedoch schon jetzt mit einem Tourismusschub und neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Region.
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