Japans neu­er Aussenposten

Sonai, der Hauptort von Yonaguni.
Sonai, der Haupt­ort von Yona­g­uni. Foto: flickr/​Nao Iizuka

Die 30 Qua­drat­ki­lo­me­ter klei­ne Insel Yona­g­uni ist der west­lichs­te Aus­sen­pos­ten Japans. Tai­wan ist nur etwas mehr als 100 Kilo­me­ter ent­fernt. Als poli­ti­scher Teil der Prä­fek­tur Oki­na­wa ist Yona­g­uni seit 1879 ins japa­ni­sche Staats­ge­biet integriert.

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Nach dem Zwei­ten Welt­krieg waren hier noch 12’000 Men­schen wohn­haft. Heu­te sind es gera­de noch 1500. Ledig­lich 2 Poli­zis­ten schau­en hier zum Rech­ten. Doch nun ver­grös­sert sich Yona­g­u­nis um rund 20 Pro­zent. Denn fort­an sind hier 160 Sol­da­ten der japa­ni­schen Selbst­ver­tei­di­gungs­trup­pen sta­tio­niert. Hin­zu kom­men noch deren Fami­li­en, für die eigens neue Häu­ser gebaut wurden.

So wird die japa­ni­sche Armee auf Yona­g­uni künf­tig eine Radar­sta­ti­on unter­hal­ten, um das Ost­chi­ne­si­sche Meer und das japa­ni­sche Grenz­ge­biet bes­ser kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Bereits vor sechs Jah­ren hat­te Japan hier­für sei­nen Luft­über­wa­chungs­raum bei Yona­g­uni um 22 Kilo­me­ter in Rich­tung Tai­wan uni­le­taral erwei­tert (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Tokio unter­streicht damit gegen­über Chi­na sei­nen Anspruch auf die Sen­ka­ku-Inseln, die gera­de mal in 150 Kilo­me­ter Distanz liegen.

Eine sym­bo­li­sche Massnahme

Damit wer­de ein längst fäl­li­ge Lücke gefüllt, sagt die japa­ni­sche Regie­rung zu die­ser Mass­nah­me. Die Eröff­nung der Basis fand zudem fast zeit­gleich mit dem Inkraft­tre­ten der neu­en Sicher­heits­ge­setz statt, die Japan neu die Ver­tei­di­gung eines Alli­ier­ten im Not­fall erlaubt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Ver­stär­kung auf Yona­g­uni ist jedoch vor allem sym­bo­li­scher Natur. Denn bereits heu­te ist auf Oki­na­wa die US-Armee mit weit über 20’000 US-Sol­da­ten prä­sent. Zwi­schen 1945 und 1972 war die Prä­fek­tur Oki­na­wa unter ame­ri­ka­ni­scher Ver­wal­tung. Eine Sicher­heits­al­li­anz ver­pflich­tet die USA zudem, Japan im Kon­flikt­fall mili­tä­risch beizustehen.

Die Idyl­le ist vorbei

Über den neu­en Bevöl­ke­rungs­zu­wachs freu­en sich der­weil nicht alle auf Yona­g­uni. Bereits bei der Grund­stein­le­gung vor zwei Jah­ren pro­tes­tier­ten rund 70 loka­le Bewoh­ner gegen die neue Radar­sta­ti­on. Sie glau­ben nicht dar­an, dass der Stütz­punkt mehr Sicher­heit brin­gen wird. Vie­le eher befürch­ten sie, dass Yona­g­uni bei einem mili­tä­ri­schen Kon­flikt zur Ziel­schei­be wer­den könnte.

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