Japans neues Englisch-Paradies
Englisch ist nicht die Stärke der Japaner. Seit Jahren schneiden die japanischen Schüler bei Englischprüfungen wie dem TOEFL entsprechend schlecht ab. In der TOEFL-Länderrangliste von 2010 landete Japan auf den 135. Platz. Nur 28 Nationen schnitten noch schlechter ab. Länder wie China (105.), Südkorea (80.) oder selbst Nordkorea (96.) liessen den Inselstaat locker hinter sich (Asienspiegel berichtete).
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In den Schulen konzentriere man sich zu stark auf den geschriebenen und grammatikalischen Teil der Sprache, lautet eine Kritik (Asienspiegel berichtete). Die mündlichen Fähigkeiten würden zu wenig gefördert. Die Japaner, die ihre mündlichen Englischkenntnisse ernsthaft verbessern wollen, zieht es gewöhnlich für einen Sprachaufenthalt oder ein Studium in die klassischen Sprachdestinationen wie die USA, Grossbritannien oder Australien. Doch nun haben die Japaner ein neues Land entdeckt, das sich offenbar bestens für einen Englischsprachkurs eignet: die Philippinen.
Die Vorteile
Im Inselstaat ist seit der US-Besatzungszeit Englisch offizielle Amtssprache. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung beherrscht die Sprache. Die englische Schrift und Sprache ist im Alltag überall präsent. Die besten Universitäten unterrichten nur in englischer Sprache. In der TOEFL-Rangliste belegen die Philippinen den 35. Platz. In Asien spricht man nur in Singapur noch besser Englisch. Selbst Hongkong liegt hinter den Philippinen.
Und so hat sich das südostasiatische Land zu einem Anziehungspunkt für lernwillige Sprachstudenten aus ganz Asien entwickelt. Für die Japaner hat es den Vorteil, dass ein Sprachaufenthalt auf den Philippinen die mit Abstand günstigste Option ist, wie die Japan Times berichtet. Ein Monat inklusive Schulgebühr, Bücher und Unterkunft mit Putz- und Kleiderwaschservice kosten durchschnittlich 200’000 Yen (1625 Euro). Privatstunden und somit ein intensiverer Konversationsunterricht sind in diesem Preis inbegriffen. Die Insel Cebu gilt eine besonders beliebte Destination für einen solchen Aufenthalt.
In den USA oder Grossbritannien sind solche Dienstleistungen kaum mehr erschwinglich. Ausserdem sind die Philippinen nur wenige Flugstunden von Japan entfernt und schon lange eine beliebte Feriendestination. Die Flugpreise sind vergleichsweise günstig.
Berufliche Vorbereitung
Viele japanische Unternehmen sind ohnehin in China und Südostasien tätig. Ein Aufenthalt in den Philippinen ist somit für viele Japaner ein guter Vorgeschmack für eine mögliche berufliche Tätigkeit im Ausland. Und so kommt es, dass immer mehr japanische Firmen ihre Angestellten für Sprachaufenthalte in dieses Land schicken. Die Zahl der Englischschulen, die von Japanern zu diesem Zweck geführt werden, haben in den letzten Jahren zugenommen, wie die Toyo Keizai Online berichtet.
Es sind aber nicht nur japanische Angestellte, auch Studenten und Rentner haben die Vorteile dieser Sprachdestination erkannt. Und so haben sich die Philippinen für viele Japaner zu einer erschwinglichen Option fürs Englischlernen entwickelt.
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