Vom Beben zerstörte Kulturgüter
Die Burg von Kumamoto ist nicht das einzige nationale Kulturgut, das durch die Erdbeben von vergangener Woche massiven Schaden genommen hat (Asienspiegel berichtete). Auch beim Aso-Schreins unweit des gleichnamigen Vulkans sind Bauwerke nach dem zweiten Beben vom 16. April eingestürzt. Das 1849 gebaute hölzerne Eingangstor, Romon genannt, hielt dem Druck der Erschütterungen nicht stand und brach zusammen. Als eines der «drei grossen zweistöckigen Shinto-Torgebäude des Landes» war es zusammen mit anderen Bauten des Aso-Schreins als wichtiges nationales Kulturgut gelistet und eine bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt.
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Auch die grosse Gebetshalle im Innern des Areals überstand das Beben nicht. Das Dach stürzte komplett ein. Ausserdem wurde weitere drei Hallen teilweise beschädigt, wie die Asahi Shimbun berichtet. Glücklicherweise wurde keine Person unter den Trümmern begraben.
Wichtige religiöse Kultstätte
Der Aso-Schrein gehört zu den ältesten religiösen Stätten in Japan. Die Legende besagt, dass der Komplex im Jahr 281 gegründet wurde. Der Schrein wurden in seiner Geschichte mehrmals wiederaufgebaut. Die aktuelle Anlage stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Von der Zeit der Modernisierung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, als der Shintoismus Staatsreligion war, wurde der Aso-Schrein von der Regierung als eine Shinto-Anlage ersten Ranges eingestuft. In der Nachkriegszeit wurden verschiedene Bauwerke des Schreins in die Liste der wichtigen japanischen Kulturgüter aufgenommen.
Strom- und Wasserversorgung
Die gesamte Kleinstadt Aso kämpft mit den Folgen der Beben. Elektrizität und Wasser sind nach den unruhigen Tagen und Nächten ausgefallen. Mehrere ältere Häuser sind eingestürzt. In der Region kam es zu mehreren Erdrutschen. Eine Brücke stürzte dabei ein. Zwei Tage nach den beiden Erdbeben ist die Zahl der Toten gemäss NHK News auf 43 gestiegen. Noch werden 9 Personen vermisst. Über 2000 Menschen wurden verletzt. Schätzungsweise 1000 Gebäude wurden beschädigt. Ausserdem waren am Montagmorgen in der Präfektur Kumamoto noch rund 34’000 Haushalte ohne Strom, in der Stadt Kumamoto waren derweil 125’000 Haushalte ohne Wasser.
Bislang wurden über 500 Nachbeben gezählt. Es wird damit gerechnet, dass auch stärkere Erschütterungen noch eine Woche anhalten werden.

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