Auf nach Kyushu!

Bis in den Süden von Kyushu: Der Vulkan Sakurajima bei der Grossstadt Kagoshima.
Bis in den Süden von Kyus­hu: Der Vul­kan Saku­ra­ji­ma bei der Gross­stadt Kago­shi­ma. Foto: Asi­en­spie­gel

Die bei­den gros­sen Erd­be­ben in Kuma­mo­to haben Fol­gen für ganz Kyus­hu. Gemäss der Sank­ei Shim­bun wur­den in den drei Wochen nach der Natur­ka­ta­stro­phe in allen 7 Prä­fek­tu­ren der Süd­in­sel über 700’000 Hotel­re­ser­va­tio­nen annul­liert. Die dadurch ent­stan­de­nen Ein­bus­sen wer­den auf 14 Mil­li­ar­den Yen (114 Mio Euro) geschätzt. Hin­zu kommt laut der Mai­ni­chi Shim­bun die Annul­lie­rung von rund 38’000 Schulausflügen.

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Dass nach einem Erd­be­ben die Tou­ris­ten aus­blei­ben, ist nichts Neu­es. Nach der Drei­fach­ka­ta­stro­phe von 2011 bra­chen die aus­län­di­schen Tou­ris­ten­zah­len sogar fürs gan­ze Land ein (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Ereig­nis­se vom April haben nun offen­bar dazu geführt, dass vie­le Tou­ris­ten aus Angst vor neu­en Beben die Süd­in­sel Kyus­hu momen­tan meiden.

Eine viel­fäl­ti­ge Region

Die loka­len Behör­den fürch­ten, dass die­ser Zustand noch lan­ge Zeit anhal­ten könn­te. Die wirt­schaft­li­chen Fol­gen wären dra­ma­tisch. Für die Regi­on ist der Tou­ris­mus beson­ders wich­tig. Die Süd­in­sel ist eine Pio­nie­rin, wenn es dar­um geht, neue Wege für die tou­ris­ti­sche Bele­bung länd­li­cher Regio­nen zu beschrei­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Kyus­hu ist auch bekannt für ihre rei­che Ess­kul­tur (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Aus­ser­dem befin­den sich hier zahl­rei­che his­to­ri­sche indus­tri­el­le Stät­ten, die inzwi­schen zum UNESCO-Welt­kul­tur­er­be gehö­ren (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Nun haben Ver­tre­ter der 7 Prä­fek­tu­ren von Kyus­hu, die Zen­tral­re­gie­rung in Tokio um Hil­fe gebe­ten. In einem Schrei­ben, das sie Kabi­netts­se­kre­tär Yoshihi­de Suga über­ga­ben, for­dern sie eine mög­lichst schnel­le Wie­der­in­stand­set­zung des Ver­kehrs­net­zes sowie finan­zi­el­le Unter­stüt­zung beim Wie­der­auf­bau der zer­stör­ten Kul­tur­gü­ter, wie bei­spiels­wei­se die Burg von Kuma­mo­to (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Zudem sor­gen sie sich um die Ver­brei­tung von Fehl­in­for­ma­tio­nen bezüg­lich der Fol­gen der Katastrophe.

Auch ich wer­de seit kur­zem wie­der­holt gefragt, ob man noch nach Kyus­hu rei­sen kön­ne. Die­se Fra­ge kann ich unbe­sorgt mit einem Ja beant­wor­ten. Fol­gen­de Punk­te gilt es dabei zu beachten:

1. Kyus­hu ist gross

Kyus­hu ist die dritt­gröss­te Insel Japans und flä­chen­mäs­sig fast so gross wie die Schweiz. Die Erd­be­ben haben vor allem die Prä­fek­tur Kuma­mo­to, die Regi­on beim Vul­kan Aso wie auch Tei­le der Prä­fek­tur Oita getrof­fen. Der Gross­teil der Insel ist jedoch unver­sehrt geblie­ben. Die­se Orte kann man pro­blem­los berei­sen. Der All­tag geht dort wie gewohnt wei­ter. Alle wich­ti­gen Städ­te auf der Süd­in­sel sind mit dem öff­fent­li­chen Ver­kehr erreichbar.

2. Situa­ti­on in Kuma­mo­to und Oita

In der Prä­fek­tur Kuma­mo­to ist der Sach­scha­den an Häu­sern, Stras­sen sowie Was­ser- und Strom­lei­tun­gen am gröss­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Doch betrach­tet man die Hef­tig­keit der Erd­be­ben (höchs­te Stu­fe 7), kann man sagen, dass Kuma­mo­to mit einem blau­en Auge davon gekom­men ist. Die Infra­struk­tur hat das Beben über­stan­den. Es ist jedoch zu beach­ten, dass gera­de Kul­tur­gü­ter wie die Burg von Kuma­mo­to oder der Aso-Schrein gros­sen Scha­den genom­men haben (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In der Stadt Kuma­mo­to geht das Leben wei­ter. Die Läden in der gros­sen Ein­kauf­stras­se haben trotz ver­ein­zel­ter Schä­den wie­der geöff­net. Auch die Stras­sen­bahn fährt wieder.

In der tou­ris­ti­schen Regi­on um den Vul­kan Aso kam es am 16. April zu Erd­rut­schen, einem Brü­cken­ein­sturz und grös­se­ren Sach­schä­den. Die­se Regi­on ist daher zur­zeit ver­kehrs­tech­nisch nur unge­nü­gend erschlos­sen (sie­he unten). Eine Rei­se an die­sen Ort wird daher nicht emp­foh­len. Gleich­zei­tig haben auch die Tou­ris­ten­or­te Bep­pu oder Yufu­in in der Prä­fek­tur Oita nach dem Beben tou­ris­tisch gelit­ten. Die­se Orte kann man heu­te pro­blem­los bereisen.

3. Öffent­li­cher Verkehr

Der Gross­teil des Bahn­ver­kehrs funk­tio­niert. Der Kyus­hu-Shink­an­sen fährt mit redu­zier­tem Fahr­plan wie­der von Haka­ta über Kuma­mo­to bis in den Süden nach Kago­shi­ma (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Das­sel­be gilt auch für die Express-Ver­bin­dun­gen nach Kuma­mo­to. In der Regi­on beim Berg Aso ist der öffent­li­che Ver­kehr der­weil am stärks­ten beein­räch­tigt. Ein län­ge­rer Abschnitt der JR-Hohi-Line sowie die gesam­te Min­a­mi­a­so Rail­ways-Stre­cke blei­ben vor­erst aus­ser Betrieb. Das­sel­be gilt auch für Tou­ris­ten­zü­ge wie die Kyus­hu Odan Tokkyu oder Aso Boy.

Alle ande­ren Züge in Kyus­hu fah­ren wie­der. Auch sämt­li­che Auto­bah­nen wur­den für den Ver­kehr wie­der frei­ge­ge­ben. Der Inlands­flug­ver­kehr nach Kuma­mo­to ist eben­falls wie­der eröff­net. Über die Web­site der JNTO fin­den Sie dies­be­züg­lich stets aktua­li­sier­te Infos.

4. Nach­be­ben

Die seis­mi­sche Akti­vi­tät in den Prä­fek­tu­ren Kuma­mo­to und Oita bleibt erhöht. Es gab in den letz­ten vier Wochen über 1400 Nach­be­ben. Vie­le mei­den aus die­sem Grund die Süd­in­sel. Bei die­sem Punkt ist zu bemer­ken, dass bei­spiels­wei­se auch in Tokio über meh­re­re Jah­re hin­weg regel­mäs­sig Nach­be­ben von 2011 zu spü­ren waren. Schä­den gab es kei­ne. Es wäre auch falsch zu den­ken, dass man aus­ser­halb von Kyus­hu bes­ser vor Erd­be­ben geschützt sei. In Japan kann es über­all und jeder­zeit zu Erd­be­ben kom­men. Es gilt ohne­hin, gut vor­be­rei­tet zu sein und die Warn­hin­wei­se zu befol­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Gene­rell ist zu beto­nen, dass die Infra­struk­tur des Lan­des gut auf Erd­be­ben vor­be­rei­tet ist.

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