Ein Shinkansen-Blackout
Die elektronischen Informationstafel ist der Kompass im Bahnhof. Sie orientiert die Passagiere über die Abfahrten und verhindert ein Chaos. Doch ausgerechnet an einem der intensivsten Tage des Jahres spielte dieses elektronische System nicht mit.
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Am 4. Mai fielen während eines ganzen Tages die digitalen Informationstafeln für die Shinkansen-Verbindungen in allen Bahnhöfen von JR East aus. Anstatt Abfahrtszeiten, Zielorte und Wageninformationen sahen die Passagiere des Hokuriku-, Joetsu-, Tohoku- und Hokkaido-Shinkansen schwarz. Keine einzige Tafel funktionierte mehr. Selbst auf den Bahnsteigen wurden keine Informationen mehr angezeigt. Das Unternehmen spricht von einem bislang einmaligen Vorfall.
Was war geschehen?
Laut Yomiuri Shimbun war das System von JR East für die Dauer von 2 Tagen für maximal 1600 Anzeigen programmiert. Das hat bislang locker ausgereicht. An gewöhnlichen Tagen zeigt JR East rund 1400 Abfahrten an. Doch mit den Zusatzfahrten an diesem Golden-Week-Feiertag (Asienspiegel berichtete) und der neuen Shinkansen-Verbindungen nach Hakodate auf Hokkaido wurde diese kritische Zahl erstmals knapp überschritten. 1606 Anzeigen waren schliesslich zu viel.
Der Rückfall ins analoge Zeitalter zwang JR East, mehr Personal in den Bahnhöfen aufzubieten, um die Passagiere zu informieren. «Die Informationstafel ist defekt, der Shinkansen ist jedoch in Betrieb», stand auf dem ausgedruckten Papier, das an alle grossen Tafeln geklebt wurde. Die Passagiere hielten diese seltene Panne auf Twitter fest.
Problem behoben
Trotz des Defekts verkehrten aber alle Shinkansen-Verbindungen planmässig. Die Wagen mit den nicht-reservierten Sitzen waren an diesem Tag zu über 100 Prozent ausgelastet. Am Ende des Tages war das Programmierproblem behoben.
Fortan weiss JR East, dass 1600 Abfahrtsanzeigen künftig nicht mehr ausreichen werden. Und der Passagier ist sich nun bewusst, dass die digitalen Shinkansen-Informationstafeln in allen Bahnhöfen zentral gesteuert werden.
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