Nach dem Beben ins Zelt
Die Kleinstadt Mashiki neben Kumamoto traf es bei den grossen Erdbeben vom 14. und 16. April am stärksten. 20 der total 49 Todesopfer lebten in Mashiki. Häuser stürzten ein, andere sind so stark beschädigt, dass ein Rückkehr zu gefährlich ist. Von den insgesamt 8785 Personen, die bis heute aufgrund der Beben in evakuiert bleiben, leben gemäss NHK News 2932 Personen in Mashiki. Das ist für eine Gesamtbevölkerung von 33’000 Menschen enorm und mehr als in der Hauptstadt Kumamoto, wo noch 2511 Menschen in Notunterkünften ausharren.
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Einige der Evakuierten richteten sich in den Wochen nach den grossen Erdbeben auf der weiträumigen Sportanlage von Mashiki ein. Es entstand ein voll funktionierendes Tento-mura, ein Zeltdorf mit über 600 Bewohnern und 165 Zelten.
Errichtet wurde es von einer Freiwilligenorganisation, um besonders den Familien, die wegen anhaltender Nachbeben und kaputter Häuser in Autos übernachteten, eine bequemere Bleibe zu finden. Den gerade bei diesen Personen gibt es wegen der engen Platzverhältnisse im Wagen ein erhöhtes Thromboserisiko. Vom Economy-Class-Syndrom spricht man in diesem Fall.
Abbruch des Zeltdorfes
Diese Woche zählte das Zeltdorf noch 420 Einwohner und 129 Zelte. Doch nun wird es bis Ende Monat geräumt, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Der Grund dafür sind die steigenden Temperaturen, die ein Verbleib auf dieser offenen Anlage besonders für ältere Menschen unerträglich macht. Im Sommer werden die Temperaturen noch einmal ansteigen. Gefährliche Hitzschlägen wären die Folge. Gleichzeitig herrscht durch die kommende Regenzeit im Juni eine akute Überschwemmungsgefahr durch den Fluss neben der Sportanlage. Ausserdem wäre ein Leben im Zeltdorf während mehrer Regentage keine Option.
Ein Grossteil der Evakuierten wünscht sich nun, in Turnhallen untergebracht zu werden. Diese eignen sich in den heissen Sommermonaten besser als temporäre Bleiben. Sie sind klimatisiert, bieten durch Vorhänge und Trennwände immerhin ein Minimum an Privatsphäre und zumeist wird ein spezielles Kartonbett zur Verfügung gestellt (Asienspiegel berichtete). Gleichzeitig suchen die Freiwilligenorganisationen nach neuen möglichen Zeltplätzen für die Personen, die wegen der anhaltenden Nachbeben nicht in einem Haus übernachten wollen.
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