«Randoseru»: Japans Schulranzen
Die Holländer brachten den «Ransel» am Ende der Edo-Zeit (1603 bis 1868) nach Japan. Mit Beginn der Modernisierungszeit wurde dieser zu einem wichtigen Teil der Ausrüstung des Fusssoldaten. Vom «Randoseru» sprach man in Japan. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich daraus schliesslich der Schulranzen für den Grundschüler.
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Wie die Schuluniform hat man auch die Tradition des Randoseru in Japan bis zum heutigen Tag beibehalten. Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb dieser qualitativ hochwertige Schulranzen ein Statussymbol, das sich nur die gut begüterten Familien leisten konnten. Erst in der Nachkriegszeit wurde er zur Grundausstattung für alle Schüler.
Traditionell tragen die Mädchen einen roten und die Jungen einen schwarzen Randoseru. Inzwischen sind aber auch andere farbliche Variationen aufgekommen. Heute gibt unzählige Modelle von mehreren Herstellern.
Höhere Preise
Wegen der sinkenden Geburtenrate haben die Hersteller in den letzten Jahren begonnen, aus dem Randoseru ein noch hochwertigeres Produkt zu machen, um so die drohenden Umsatzeinbussen zu kompensieren. Die Modelle der neusten Generation kosten heutzutage locker über 80’000 Yen (720 Euro). Vor 40 Jahren waren es noch 10’000 Yen (82 Euro).
Die meisten Verkäufe machen die Kaufhäuser wenn jeweils eine längere Feiertagsperiode ansteht und die Familien zusammenkommen. Besonders die Tage der Golden Week haben sich zu einem goldenen Geschäft entwickelt, wie NHK News berichtet.
Für die Eltern ist es der ideale Zeitpunkt, um gemeinsam mit den Kindern ins Kaufhaus zu gehen und ihnen ein schönes Geschenk für die Schule zu machen. Nicht selten sind es die Grosseltern, die ihren Enkelkinder einen Randoseru schenken. Genauso gut laufen die Geschäfte auch vor dem vor dem Obon-Feiertag Mitte August, wenn die Familien zusammenkommen, um den Ahnen zu gedenken (Asienspiegel berichtete).
Neuer Absatzmarkt
Ausserdem scheinen die Kaufhäuser, seit kurzem eine neue vielversprechende Klientel entdeckt zu haben. So zeigen immer mehr ausländische Touristen Interesse am Randoseru als elegante Rucksack-Alternative, wie die Asahi Shimbun berichtet.
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