Japans mystische Insel
Aogashima ist eine vulkanische Insel im Pazifischen Ozean, über 350 Kilometer von Tokio entfernt. Das kleine Eiland ist gerade mal 8,75 Quadratkilometer gross und beheimatet 170 Menschen. Es waren Vulkanausbrüche, die die Insel erschaffen haben. Steile Küstenhänge, ein riesiger Krater, zwei Vulkankegel und viel grün dominieren bis heute das Aussehen der Insel.
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Der letzte Vulkanausbruch datiert auf das Jahr 1785. 140 Menschen sollen damals gestorben sein. Die Insel war für die darauf folgenden 50 Jahre unbewohnbar. An den steilen Hängen kam es zudem in der jüngeren Vergangenheit zu Erdrutschen. Oft ist die See so stürmisch, dass kein Schiff anlegen kann. Aus diesem Grund wird eine Anreise mit dem Hubschrauber empfohlen. Aogashima ist über die etwas nördlicher gelegene Insel Hachijo-jima erreichbar.
Und so wirkt Aogashima, die geographisch zu den Izu-Inseln gezählt wird, ein bisschen wie ein Ort aus einem Jurassic Park-Film. Über die Fotos von Flickr-Nutzer Izuyan erhält man einen lebendigen Einblick in das Leben auf dieser isolierten Insel, von der man sonst kaum etwas vernimmt.
Gold bei Aogashima
Doch plötzlich macht Aogashima in den Medien von sich reden. Rund 12 Kilometer östlich vom Eiland entfernt haben Forscher der Universität Tokio bei einem Unterwasser-Vulkankrater, 750 Meter unter der Meeresoberfläche, Golderze entdeckt, wie TBS News berichtet. Das Vorkommen beläuft sich dort offenbar auf eine hohe Konzentration von 275 Gramm pro Tonne. In einer gewöhnlichen Goldmine sind es 3 bis 5 Gramm pro Tonne, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Auch Silber-, Kupfer- und Blei sollen vorhanden sein.
Für eine finanziell sinnvolle Gewinnung dieser Rohstoffe müsste man aber noch auf weitere ähnliche Vorkommen vor Ort stossen. Die Forscher der Universität Tokio hoffen, dass man in der näheren Zukunft entsprechende Untersuchungen vornehmen kann.
Der vergangene Goldrausch
Die Hochschule sucht schon seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Regierung nach möglichen Rohstoffvorkommen am Meeresboden (Asienspiegel berichtete). Tokio erhofft sich so, seine Abhängigkeit von den mächtigen Rohstoff-Exportländern zu verringern. Das Problem bei diesem Projekt ist jedoch, dass die Kosten für den Abbau von Rohstoffen in diesen Tiefen extrem hoch sind.
Im Fall von Aogashima sind die Erwartungen der Forscher zwar hoch, doch noch gibt es bei diesem Projekt viele Hürden zu überwinden. Dies hat bereits der Fund von Seltener Erde bei Minamitorishima vor fast vier Jahren gezeigt (Asienspiegel berichtete).
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass man in Japan auf Goldvorkommen stösst. Auf Hokkaido, auf der Insel Sado oder auf der Izu-Halbinsel gab es Goldminen, die lange Zeit viel Geld abwarfen. In den 1970er-Jahren wurden sie geschlossen. Einzig in der Hikashira-Mine auf Kagoshima wird heute noch Gold abgebaut.
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