Kumamotos wichtigster Helfer
Von den unzähligen süssen Maskottchen, die irgendeine Stadt, eine Dorf oder eine öffentliche Kampagne in Japan repräsentieren, ragt Kumamon heraus. Er ist der Superstar dieser sogenannten Yuru-Kyara-Figuren (Asienspiegel berichtete).
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Erfunden haben den tollpatschigen Bären mit den roten Backen der Autor Kundo Koyama und der Designer Manabu Mizuno für die Präfektur Kumamoto. 2011 gewann er den nationalen Wettbewerb um das beliebteste Maskottchen. Seither sieht man Kumamon auf allen möglichen Produkten, die in irgendeiner Beziehung zur Präfektur stehen.
Inzwischen wird damit jährlich über 100 Milliarden Yen Umsatz generiert. Lizenzgebühren verlangen die Behörden dafür nicht. Auf diese Weise hat sich Kumamon innerhalb weniger Jahre zu einem effizienten Werbeträger für die Region und einem gewinnbringenden Vehikel für die lokale Wirtschaft entwickelt. Alleine auf Twitter zählt der Bär 490’000 Followers.
Kumamoto als Aushängeschild
Nach den beiden verheerenden Erdbeben in Kumamoto wurde der Bär auch zu einer wichtigen Stütze für den Wiederaufbau. Die Behörde gab wenige Tage nach den Beben vom 14. und 16. April die Nutzung von Kumamon für Spendenaktionen in Zusammenhang mit den Beben frei. Der Registrierungsprozess wurde hierzu vereinfacht und verkürzt.
Nun geht man noch einen Schritt weiter. Kundo Koyama und Manabu Mizuno haben ein Logo kreiert, auf dem Kumamon eine Flagge mit seinen Farben und Formen in der Hand hält. Im lokalen Dialekt steht daneben geschrieben: «Ganbaruken! Kumamoto-Ken!» («Die Präfektur Kumamoto gibt nicht auf!»).
Künftig wird das spezielle Logo bei allen Behördenstellen und den Visitenkarten der Beamten zu sehen sein. Ausserdem dürfen alle Firmen und Organisationen, die in Kumamoto ansässig sind, davon Gebrauch machen, sofern sie sich dafür registrieren. Und so tragen in Japan selbst Maskottchen einen Teil zur Katastrophenbewältigung bei.
Bilanz nach zwei Monaten
Zwei Monate nach den Beben bleibt es gemäss offiziellen Angaben bei 49 bestätigten Todesfällen. Weitere 20 Menschen starben durch direkte Spätfolgen der Katastrophe. 1 Person gilt weiterhin offiziell als vermisst. Am stärksten betroffen war die Kleinstadt Mashiki (Asienspiegel berichtete), wo 21 Menschen starben.
Noch leben 6’259 Personen in rund 120 Evakuierungszentren. Sie können nicht zurückkehren, weil ihre Häuser beschädigt oder einsturzgefährdet sind. Insgesamt wurden in der Präfektur 7693 Häuser komplett zerstört, 22’982 sind zur Hälfte kaputt und weitere 109’892 sind teilweise beschädigt.
Diesbezüglich wurden in Mashiki diese Woche die ersten 88 provisorischen Wohneinheiten fertiggestellt, wie die Nishi-Nippon Shimbun berichtet. In den nächsten Monaten sollen in den Kleinstadt mindestens 1200 solcher Wohnungen entstehen.
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