Der Vul­kan­aus­bruch vor der Stadt

Kago­shi­ma am Süd­zip­fel der Insel Kyus­hu zählt 600’000 Ein­woh­ner und hat mit dem Saku­ra­ji­ma einen ziem­lich unge­müt­li­chen Haus­berg. Der akti­ve Vul­kan liegt mit­ten in der Bucht von Kago­shi­ma, gleich gegen­über der Gross­stadt. In der Nacht des 26. Julis brach er zum 47 Mal in die­sem Jahr aus. Die­ses Mal aber so stark wie seit drei Jah­ren nicht mehr (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Nach einer explo­si­ven Erup­ti­on stieg die Vul­kan­asche über 5000 Meter in den Nacht­him­mel, wie die Yomi­uri Shim­bun berich­te­te. Lava­strö­me und Blit­ze waren in der Kra­ter­ge­gend zu sehen. In Tei­len von Kago­shi­ma kam es zu einem Asche­re­gen. Für die Stadt ist dies nichts Unge­wohn­tes. Gleich 30 spe­zi­el­le Putz­wa­gen rück­ten in der Fol­ge aus. Kago­shi­ma ver­fügt ins­ge­samt über 94 sol­cher Fahr­zeu­ge. Über­all in der Stadt gibt es zudem eigens errich­te­te Sam­mel­stel­len für die Vulkanasche.

Ver­letzt wur­de beim gest­ri­gen Aus­bruch nie­mand. Für den Vul­kan gilt nach die­ser Nacht unver­än­dert die Warn­stu­fe 3. Dies bedeu­tet, dass man sich dem Berg auf kei­nen Fall nähern darf. Die ein­zi­ge Aus­nah­me sind die Wohn­ge­bie­te im Küs­ten­ge­biet auf der Vul­kan­halb­in­sel. Die höchs­te Warn­stu­fe ist die 5. Zuletzt wur­de die Warn­stu­fe im Febru­ar 2016 zum ers­ten Mal nach fünf Jah­ren von 2 auf 3 erhöht (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Wet­ter­be­hör­de hat wegen des Asche­re­gens vor einer erhöh­ten Unfall­ge­fahr gewarnt.

Aus einer Insel wur­de eine Halbinsel

Der Saku­ra­ji­ma gehört zu den aktivs­ten Vul­ka­nen des Lan­des. Noch bis vor hun­dert Jah­ren war der 1117 Meter hohe Berg vor der Gross­stadt Kago­shi­ma eine Insel in der Bucht von Kin­ko. Nach einem gewal­ti­gen Aus­bruch 1914 (sie­he Tweet unten) schuf die Lava schliess­lich die heu­te bestehen­de natür­li­che Land­brü­cke zur Osumi-Halb­in­sel. Damals star­ben 58 Men­schen und über 2200 Häu­ser wur­den zerstört.

Seit 1955 ist Saku­ra­ji­ma wie­der regel­mäs­sig aktiv. Zu die­ser Zeit began­nen die Exper­ten mit der sys­te­ma­ti­schen Beob­ach­tung und Mes­sung der Vul­kan­ak­ti­vi­tät. Auf­fäl­lig ist, dass es seit 2009 auf Saku­ra­ji­ma wie­der ver­stärkt bro­delt. Allei­ne 2010 wur­den 896 Aus­brü­che regis­triert, im Jahr dar­auf rekord­ho­he 996. 2012 waren es noch 885 Mal. 2015 waren es 700.

Offen­bar ist das Mag­ma-Reser­voir im Saku­ra­ji­ma zu 90 Pro­zent wie­der auf dem Niveau von 1914, wie For­scher Uni­ver­si­tät Kyo­to ana­ly­siert haben. Exper­ten gehen davon aus, dass es in den nächs­ten 10 bis 100 Jah­ren wie­der zu einem Aus­bruch der Stär­ke von 1914 kom­men könnte.

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