Die weisse Cola
Es war Ende der 1950er-Jahre als Yoshiaki Shiraishi beim Besuch einer Bierbrauerei den genialen Einfall hatte. Der Besitzer eines kleinen Sushi-Restaurants beobachtete damals, wie die Bierflaschen auf dem Fliessband effizient durch das Produktionssystem befördert wurden. Dies brachte Shiraishi auf die Idee, Sushi und Fliessband zu kombinieren, um somit den Preis für die angebotene Ware markant senken zu können.
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1958 eröffnete Shiraishi mit dem Genroku Sushi das erste Fliessband-Sushi-Restaurant der Welt. Das sogenannte Kaiten-Sushi war geboren. Heute gehört dieses Sorte von Restaurant zu den Wachstumsmotoren der japanischen Gastronomiebranche (Asienspiegel berichtete).
Der neue Boom gründet auf einem bewussten Strategiewechsel. Im letzten Jahrzehnt haben sich die Kaiten-Sushiketten in den grossen Vororten als familienfreundliche Restaurants etabliert. Anstatt einfacher Tresen findet man heutzutage grosse Tische für die ganze Familie direkt am Fliessband vor.
Mehr als nur roher Fisch
Auch das Angebot beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf rohen Fisch. Pommes-Frites, Ramen oder Curry gehören ebenfalls zur erweiterten Karte – und genau in diesem Punkt haben die landesweiten Ketten ein neues Wachstumspotential entdeckt, mit dem sie sich von der Konkurrenz abzuheben versuchen. So kommt es, dass sich die Kaiten-Sushi-Restaurants inzwischen regelmässig mit Neukreationen überbieten.
Die neuste Erfindung stammt aus dem Hause Kura-Zushi. Die 1977 gegründete Kette mit landesweit über 360 Ablegern hat eine weisse Cola entwickelt, die mit Hefe fermentiertem Reis (Reis-Koji), einem Schuss Reisessig und Wasser hergestellt wird.
Shari-Cola und -Brot
Shari-Cola nennt sich das neuste Produkt, das 180 Yen kostet. Shari, damit ist auf Japanisch der Sushi-Reis gemeint. Das Getränk ist somit eine Version des süssen, alkoholarmen sowie nahrhaften Amazake-Reisweins. Ein Amazake-Hersteller aus Kyoto ist denn auch für die Produktion von Shari-Cola zuständig. Was es mit dem Cola genau auf sich hat, ist eine andere Frage. Auf Twitter fallen die ersten Kommentare zwiespältig aus (siehe Tweets unten).
Kura-Zushi hat gleichzeitig eine neue Speise lanciert, die so gar nichts mit Fisch zu tun hat: Das Shari-Kare-Pan, ein oberflächlich frittiertes Brot gefüllt mit einer dickflüssigen Curry — Reis-Mischung. Dieses Produkt scheint bei den Kunden derweil wesentlich besser abzuschneiden (siehe Tweets unten).
Ein einfaches Fazit von @a_smug_face: «Die Cola schmeckt schrecklich. Das Brot war gut.»
Kommentar von @pia_0r: «Shari-Cola schmeckt nicht gut. Das ist keine Cola.»
@genderhorobiro beschreibt das Getränk derweil als Mischung zwischen Amazake und Cola. Fazit: «Gut.»
«Shari-Cola nicht gut, Kare-Pan lecker»:
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