Japans 9 «Pokémon GO»-Gefahren
Seit seiner Veröffentlichung in Australien, Neuseeland und den USA hat sich Pokémon GO in nur wenigen Tagen zum Hype des Jahres entwickelt. Seither macht sich eine ganze Generation auf den Strassen und in den Pärken eifrig auf die Jagd nach den Taschenmonstern. Realisiert hat das Smartphone-Game US-Entwickler Niantic in Zusammenarbeit mit den japanischen Firmen Nintendo und The Pokémon Company. Doch ausgerechnet im Ursprungsland von Pokémon musste man noch einige Wochen länger auf den offiziellen Release warten. Am heutigen 22. Juli war es aber soweit. Pokémon Go ist nun auch in Japan erhältlich.
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So gross in Japan die Freude über den neuen Erfolg von Nintendo ist: Die Regierung in Tokio sorgt sich jetzt schon um die Probleme, die dieses Game auslösen wird. In den USA und Europa häufen sich die Medienberichte über ungewöhnliche Unfälle und Zwischenfälle in Zusammenhang mit Pokémon GO-Spielern. Denn schon ohne Pokémon GO kämpft man in Japan mit dem Problem des Aruki-Sumaho, den Fussgängern, die ihren Blick fest auf das Handy gerichtet haben (Asienspiegel berichtete).
Das Warnblatt
Aus diesem Grund hat die neu erschaffene Regierungsagentur für Sicherheit im Internet (NISC) vorsorglich ein Merkblatt veröffentlicht, das die Gamer vor den grössten Gefahren schützen soll. Über 30’000 Retweets zählte die Info von NISC in nur einem Tag. Auf dem Merkblatt sind 9 Tipps säuberlich aufgelistet. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung, die einen Einblick in das japanische Nutzerverhalten und auch in die Eigenheiten des Landes erlaubt:
1. Schütze deine privaten Informationen
Anstatt des richtigen Namens soll man einen Spitznamen bei der Registrierung verwenden. Darüberhinaus empfiehlt sich nicht, Fotos von der Umgebung des eigenen Hauses zu machen. Die gemachten Fotos sollen zudem keine Standorte preisgeben.
2. Vorsicht vor gefälschten Apps und sonstigen Betrügereien
Überall wo sich viele Nutzer ansammeln, gibt es Hackers, die sich Zugang zu den einzelnen Smartphones und Informationen verschaffen möchten. Die App soll nur von der offiziellen Seite heruntergeladen werden.
3. Lade eine Wetter-App herunter
Heftige Regenfälle, Stürme und Naturkatastrophen sind in Japan keine Seltenheit. Die NISC bittet, entsprechende Warnungen ernst zu nehmen.
4. Hitzschlag-Gefahr
Die japanischen Sommermonate sind extrem heiss. Das Spielen an der freien Luft kann schnell zu Erschöpfung und Hitzschlag führen. Um dies zu verhindern wird empfohlen, Hut und Sonnenschirm zu verwenden, viel Wasser mit leichtem Salzgehalt zu trinken und sich regelmässig im Schatten auszuruhen.
5. Nimm einen Zusatzakku mit
Das Spiel belastet den Batterieverbrauch enorm. Da das Smartphone aber viele wichtige Funktionen für den Alltag, die Arbeit und den Notfall beinhaltet, empfiehlt sich ein Zusatzakku oder ein regelmässiges Aufladen.
6. Das öffentliche Telefon für den Notfall
Für den Fall, dass das Smartphone keine Batterien mehr hat, sollte man stets eine Telefonkarte fürs öffentliche Telefon dabeihaben. Die NSCI empfiehlt der Jugend, sich mit der Benutzung eines öffentlichen Telefons vertraut zu machen. Gerade Kinder sollten sich auf solche Eventualitäten vorbereiten.
7. Keine gefährlichen Orte betreten
Die NISC verweist darauf, dass in anderen Ländern Pokémon GO-Spieler ungewollt in Autounfälle, Stürze in Gewässer oder Raubüberfälle verwickelt worden seien. Es gilt daher, gefährliche Orte jeglicher Art zu meiden.
8. Vorsicht vor fremden Personen
Es kann vorkommen, dass fremde Mitspieler ein Treffen vorschlagen. Solchen Anfragen seien immer mit genügend Vorsicht zu behandeln. Trifft man dennoch jemanden, dann am besten an öffentlichen Orten mit viel Passanten. Sonst ist die Gefahr da, dass man auf ein richtiges Monster trifft.
9. Aruki-Sumaho verboten
Mit dem Blick auf das Smartphone durch die Gegend gehen, ist gefährlich. Daher sollte man stets die Umgebung im Überblick behalten. Auch auf dem Fahrrad darf nicht gespielt werden. Auch in den Bahnhöfen wird seit heute eindringlich auf die Gefahren von Aruki-Sumaho hingewiesen:
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