Japans Min­dest­lohn

Salarymen in Japan.
Sala­ry­men in Japan. Foto: flickr/​Azlan DuPree

Wenn die Prei­se stei­gen und die Gehäl­ter gleich­zei­tig sta­gnie­ren, dann ist das Gift für die Wirt­schaft. Mit die­sem Pro­blem kämpft die Regie­rung unter Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe. Der Min­dest­lohn soll daher stei­gen, damit die Men­schen mehr kon­su­mie­ren und die Wirt­schaft in Gang kommt.

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Aus die­sem Grund will die japa­ni­sche Regie­rung den durch­schnitt­li­chen mini­ma­len Stun­den­lohn noch in die­sem Geschäfts­jahr um 24 Yen (20 Cents) auf 822 Yen (rund 7.10 Euro) erhö­hen, wie NHK News berich­tet. Es ist Teil eines grös­se­ren Kon­junk­tur­pro­gramms in der Höhe von 28 Bil­lio­nen Yen (241 Mia Euro), das Abe ange­kün­digt hat.

24 Yen ent­spricht im Ver­gleich zum Vor­jahr einer Zunah­me um 3 Pro­zent. Es ist die fünf­te zwei­stel­li­ge Erhö­hung in Fol­ge. Erst­mals über­haupt wird die 800-Yen-Schwel­le über­schrit­ten. Vor acht Jah­ren waren es 700 Yen. 

Der höchs­te Lohn in Tokio

Die Emp­feh­lung für den Min­dest­lohn wird jeweils von einer eigens erschaf­fe­nen Kom­mis­si­on aus­ge­ar­bei­tet. Umge­setzt wird die­se Vor­ga­be letzt­end­lich aber von den ein­zel­nen Prä­fek­tu­ren, wobei die Lohn­er­hö­hung je nach wirt­schaft­li­cher Stär­ke einer Regi­on unter­schied­lich aus­fällt. Vier Kate­go­ri­en gibt es hier­für. So müs­sen die Prä­fek­tu­ren Chi­ba, Tokio, Kana­ga­wa, Aichi und Osa­ka den stünd­li­chen Mini­mal­lohn um 25 Yen erhö­hen. Bei wirt­schaft­lich schwä­che­re Gegen­den wie Oki­na­wa, Aom­ori oder Aki­ta rei­chen 21 Yen aus.

In Tokio wird dem­nach der neue mini­ma­le Stun­den­lohn 932, in Kana­ga­wa 930, in Osa­ka 883, in Aichi 845 und in Chi­ba 842 Yen betra­gen. Es sind die Regio­nen mit den bes­ten Löh­nen, wobei zu beach­ten ist, dass die Lebens­hal­tungs­kos­ten in die­sen urba­nen Orten mit Abstand am teu­ers­ten sind. Ganz am Ende die­ser Lohn­rang­lis­te sind die länd­li­chen Prä­fek­tu­ren Oki­na­wa, Miya­za­ki, Kochi oder Tot­to­ri mit neu 714 Yen pro Stunde. 

Zu wenig, um zu überleben

Kri­ti­ker bemän­geln, dass die­ser Min­dest­stun­den­lohn im Ver­gleich zu ande­ren Indus­trie­na­tio­nen immer noch unge­mein tief ist und nicht wirk­lich für ein finan­zi­ell sta­bi­les Leben aus­reicht, wenn man bedenkt, dass in einer Gross­stadt die durch­schnitt­li­che Mie­te min­des­tens 50’000 Yen, Neben­kos­ten und Kran­ken­kas­se rund 10’000 Yen und das Essen rund 40’000 Yen pro Monat ver­schlin­gen. Das wür­de bedeu­ten, dass ein Ange­stell­ter mit einem gesetz­li­chen Mimi­mal­ge­halt fast Voll­zeit arbei­ten müss­te, um genü­gend zum Leben zu haben. Nur ist es so, dass die meis­ten Ange­stell­ten, die im Min­dest­stun­den­lohn arbei­ten, ledig­lich eine Teil­zeit­stel­le ausfüllen.

Ziel der Regie­rung ist es daher, den Min­dest­lohn in den kom­men­den Jah­ren auf 1000 Yen pro Stun­de zu erhö­hen. Ob dies jedoch die Wirt­schaft mit­macht, ist eine ande­re Frage.

Der Lohn eines Vollzeitangestellten

Anders sieht es übri­gens bei der Lohn­struk­tur eines Voll­zeit­an­ge­stell­ten aus. Hier liegt das Monats­ge­halt bei durch­schnitt­lich 304’000 Yen (2425 Euro), wobei die Unter­schie­de je nach Geschlecht, Alter, Bran­che und Anstel­lungs­ver­hält­nis stark vari­ie­ren (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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