Der grosse Fehlalarm
Wenn immer ein Erdbeben ansteht, dann wird Sekunden zuvor von der japanischen Wetterbehörde ein Erdbebenalarm entsendet. Am 1. August kurz nach 17 Uhr war es wieder mal soweit. Auf unzähligen Smartphones in Tokio läutete ein solcher Alarmton.
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Die App Yurekuru Call kündigte aufgrund dieser Information ihren 5 Millionen Nutzern automatisch ein Beben der höchsten Stufe 7 an, mit einer Magnitudenstärke von verheerenden 9,1. Das Epizentrum sei in der Bucht der Hauptstadt. Regionalzüge und U-Bahnen stoppten sofort ihren Betrieb. Auf Twitter verbreitete sich die beängstigende Meldung in Windeseile.
Die schnelle Entwarnung
Doch dann passierte nichts. Die japanische Wetterbehörde gab kurz darauf Entwarnung, wie NHK News berichtete. Das angekündigte Erdbeben habe nicht stattgefunden. Es sei ein Fehler der Behörde, man entschuldige sich dafür. Der Alarm wurde offiziell widerrufen.
Es wird vermutet, dass ein lautes elektronisches Geräusch am Meeresboden, das von einem Seismografen registriert wurde, den Fehlalarm verursacht hat. Womöglich habe ein Blitz zu dieser Situation geführt, meinte ein Offizieller. Die Züge nahmen zügig ihren Betrieb wieder auf. Auch auf Twitter gab man Entwarnung. Am Ende überwog die Erleichterung.
Nicht der erste Fehler
Dennoch ärgerten sich einige über den Fehler der Wetterbehörde. Zwar gehört die japanischen Erdbebenmessungen zu den Zuverlässigsten der Welt. Fehlalarme kommen trotzdem immer wieder vor. Bereits im August 2013 wurde ein Erdbeben der Stärke 7,8 mit Epizentrum in Nara angekündigt. Schliesslich war es lediglich eine Erschütterung der Stärke 2,8, die kaum spürbar war (Asienspiegel berichtete). 2009 wurde ein Erdbeben in der Präfektur Chiba ebenfalls viel zu stark eingeschätzt.
Gestern handelte es sich wohl um den grössten Fehlalarm. Es zeigt, wie schwierig es immer noch ist, Erdbeben vorherzusagen.
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