Die längste Taxifahrt

Am 13. August stieg um 22 Uhr ein 26-jähriger Mann in Yokohama in ein Taxi und bat den Fahrer, bis nach Matsuyama zu fahren, wie ANN News berichtet. Die Stadt liegt in der Präfektur Ehime auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku, 850 Kilometer von Yokohama entfernt.
Er müsse unter allen Umständen heute nach Matsuyama nach Hause fahren, er sei auch bereit, die entsprechende Taxigebühr zu bezahlen, erklärte der Gast dem Taxifahrer, der schliesslich einwilligte. Fast zehn Stunden dauerte die Fahrt. Am Morgen des 14. August kam das Taxi in Matsuyama an. 270’000 Yen (2380 Euro) stand auf dem Taxometer.
Doch als es ans Bezahlen ging, erklärte der Passagier, dass er diese Summe gar nicht bei sich habe. Anstatt nach Hause ging es zur Polizei. Dort bestätigte der Verhaftete noch einmal, dass er gar kein Geld auf sich habe. Die genauen Beweggründe des 26-Jährigen sind unbekannt.
Teure Taxis in Japan
Ein Taxi für eine Fernfahrt zu benutzen, ist in Japan grundsätzlich nicht zu empfehlen. Die Gebühren sind überdurchschnittlich hoch. Alleine in Tokio liegt der Mindestfahrpreis für die ersten 2 Kilometer zwischen 700 und 730 Yen (Asienspiegel berichtete). Das ist mehr als das Doppelte im Vergleich zu anderen Metropolen auf der Welt.
Die Zeiten, als sich die Taxifahrer in den wirtschaftlichen Blütezeiten vor Kunden kaum retten konnten, sind ausserdem schon lange vorbei (Asienspiegel berichtete). Um den Abwärtstrend aufzuhalten, erlaubt das Verkehrsministerium nun auf Versuchsbasis einen neuen Mindestfahrpreis für Tokio. Die ersten 1,059 Kilometer sollen demnach nur noch 410 Yen betragen, wie die Asahi Shimbun berichtete.
Ein lukratives Angebot
Der neue Dienst soll an ausgewählten Orten wie in Asakusa oder beim Bahnhof Shinjuku angeboten werden. Ziel ist es, ausländische Touristen und ältere Personen vermehrt für eine Taxifahrt zu gewinnen. So betrachtet war die Fahrt nach Matsuyama für den Taxifahrer ein Angebot, das er nicht ausschlagen konnte. Ein zweites Mal wird er dieses Abenteuer aber kaum wagen.
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