Die schlafende Stadt
In Japan schläft man im Zug, im Bus, auf der Arbeit, in der Schule, im Parlament, auf der Strasse und auf öffentlichen Plätzen, nur nicht im Bett. Die Kultur des öffentlichen Nickerchens hat in Japan Tradition (Asienspiegel berichtete). Auf Japanisch nennt man das Phänomen Inemuri, was wortwörtlich übersetzt «anwesend sein und schlafen» bedeutet. In keinem anderen Land schläft man so unbeschwert in der Öffentlichkeit ein, sei es aus Trunkenheit, Erschöpfung oder einer Kombination von beiden.
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Auch statistisch ist die ständige Müdigkeit belegt. Gemäss einer Studie der OECD schlafen die Japaner pro Tag durchschnittlich 7 Stunden 43 Minuten. Der Durchschnittswert aller 26 erhobenen Länder liegt bei 8 Stunden 19 Minuten. Einzig die Südkoreaner schlafen mit 7 Stunden 41 Minuten noch weniger als die Japaner.
Ein Instagramer widmet sich nun ganz dieser japanischen Schlafkultur. Auf seinem Konto shibuyameltdown porträtiert er Personen, die irgendwo an einem öffentlichen Ort im Tokioter Bezirk Shibuya eingeschlafen sind. An guten Gelegenheiten fehlt es ihm bei diesem Thema nicht. shibuyameltdown hat damit ein kleines Kunstprojekt erschaffen über eine Stadt, in der man sich gerne spontan zur Ruhe legt. 360 schlafenden Menschen sind es bislang.
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