Japans grei­se Bauern

Eine Reisbäuerin in Japan.
Eine Reis­bäue­rin in Japan. Foto: flickr/​Char­lot­te Marillet

Der Reis­an­bau ist ein wich­ti­ger Teil der japa­ni­schen Kul­tur. Es ist gar das ein­zi­ge Lebens­mit­tel, bei dem Japan Selbst­ver­sor­ger ist (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Doch die Per­so­nen, die den auf­wän­di­gen Anbau des Reis und ande­rer Land­wirt­schafts­pro­duk­te über­neh­men wer­den immer weniger.

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1970 zähl­te der Insel­staat mehr als 7 Mil­lio­nen Bau­ern. 1990 fiel die Zahl auf 4,82 Mil­lio­nen. Heu­te sind es gemäss Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um mit 1,92 Mil­lio­nen so wenig wie noch nie. Um gleich 8,2 Pro­zent ist die­se Zahl im Ver­gleich zum Vor­jahr gefal­len. Erst­mals über­haupt sind in Japan weni­ger als 2 Mil­lio­nen Men­schen in der Land­wirt­schaft tätig.

Die Zahl wird in den nächs­ten Jah­ren rapi­de sin­ken. Fast die Hälf­te aller Bau­ern sind 70 Jah­re oder älter, wie die Tokyo Shim­bun berich­tet. In fast allen Alters­ka­te­go­ri­en ist die Zahl der beschäf­tig­ten Per­so­nen in die­ser Bran­che gesun­ken, mit Aus­nah­me der 65- bis 69-Jäh­ri­gen. In die­sem Alters­be­reich sind es 316’000, 6,2 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Es wird ange­nom­men, dass vie­le von ihnen nach der Pen­sio­nie­rung Voll­zeit auf dem Fami­li­en­feld zu arbei­ten begon­nen haben.

Die älte­re Gene­ra­ti­on fin­det jedoch kaum Nach­wuchs. Zu wenig ver­lo­cken sind die Aus­sich­ten in die­sem Beruf. Die Zahl der jun­gen Bau­ern unter 30 Jah­ren ist um hohe 24,3 Pro­zent auf gera­de noch 48’000 gesun­ken. Bei den 30 bis 39-Jäh­ri­gen sind es beschei­de­ne 69’000. Eine fes­te Stel­le in der Gross­stadt ist für die meis­ten wesent­lich attraktiver.

Mit der mög­li­chen Umset­zung des TPP-Frei­han­dels­ab­kom­men befürch­ten zudem vie­le, dass sich die Kon­kur­renz­si­tua­ti­on ver­schär­fen wird. Zahl­rei­che Sub­ven­tio­nen könn­ten weg­fal­len (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Export als Chance

Die Regie­rung sieht aber genau dar­in eine Chan­ce. Mit dem Frei­han­dels­ab­kom­men eröff­nen sich für sie neue Märk­te. Bereits heu­te boo­men im Aus­land Lebens­mit­tel­pro­duk­te aus Japan. 2015 wur­den gemäss der Asahi Shim­bun Güter im Wert von 745 Mil­li­ar­den Yen expor­tiert, dar­un­ter auch vie­le Landwirtschaftsprodukte.

Und genau in die­sen Sek­tor will die Regie­rung inves­tie­ren. So wird ein Teil des ange­kün­dig­ten Kon­junk­tur­pa­kets in der Höhe von umge­rech­net 244 Mil­li­ar­den Euro auch an die Expor­teu­re von Land­wirt­schafts­pro­duk­ten flies­sen. Es soll eine von vie­len künf­ti­gen Mass­nah­men sein, um die Land­wirt­schaft neu zu bele­ben und für jun­ge Leu­te wie­der attrak­tiv zu machen.

Der Rück­gang der beschäf­tig­ten Per­so­nen in der Land­wirt­schaft wird aber in Anbe­tracht der all­ge­mei­nen Über­al­te­rung der Gesell­schaft (Asi­en­spie­gel berich­te­te) kaum auf­zu­hal­ten sein. Die Bran­che wird sich neu erfin­den müs­sen, um auch in Zukunft über­le­ben zu können.

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