Osaka: Stadt der Riesenportionen
«Kuidoare», «Essen bis zum Umfallen», lautet ein Sprichwort in Osaka. Und tatsächlich lebt man hier nach dieser Vorgabe, wie eine Erhebung zeigt. Demnach wird in keiner anderen Stadt so stark nach dem Prinzip das Kasanetabe gegessen. Mit diesem Wort umschreibt man die Gewohnheit, bei einer Mahlzeit gleich zwei üppige Speisen voller Kohlenhydrate zu essen: Okonomiyaki mit Reis, Okonomiyaki mit Yakisoba, eine Ramen-Nudelsuppe mit gebratenem Reis, Udon mit Reis oder Takoyaki mit Reis.
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Solche Kombinationen sind in Osaka nichts Ungewöhnliches, wie NHK News berichtet. Gemäss einer Umfrage der Präfektur Osaka meinen 45,5 Prozent der befragten Personen aus der Region, dass zur traditionellen Okonomiyaki-Speise noch eine Reisbeilage gehört.
Osaka tickt anders
Dabei ist zu beachten, dass Okonomiyaki alles andere als eine leichte Speise ist. Sie ist Osakas Antwort auf den Pfannkuchen, die Tortilla oder die Omelette. Die Speise wird mit Mehl, Eiern, Fleisch, Tintenfisch, Kohl und Gemüse zubereitet. Zur Garnitur gehört eine dickflüssige, süsse Mayonnaise, Essig-Ingwer sowie getrocknete Bonito-Flocken (Asienspiegel berichtete).
Entsprechend anders sieht dies der Rest des Landes. Nur 20,8 Prozent der Befragten in ganz Japan betrachten Okonomiyaki als Beilage. Selbst in Hiroshima, ebenfalls eine Okonomiyaki-Hochburg, meinen nur 28,7 Prozent, dass noch etwas dazugehört. Hier ist jedoch zu betonen, dass in der Variation von Hiroshima, Nudeln bereits im Okonomiyaki drin sind.
Auch zum anderen lokalen Klassiker, Takoyaki (Asienspiegel berichtete), haben die Leute in Osaka ein ganz eigenes Verhältnis. 28,7 Prozent von ihnen meinen, dass zu den gebratenen Teigkugeln mit Oktopus-Füllung noch eine Reisbeilage gehört. In ganz Japan teilen nur 13,1 Prozent diese Meinung. Ganz allgemein sagt sogar jeder Vierte in Osaka, dass er mehr als einmal pro Tag eine Kombination von Reis-, Brot-, Nudel- oder Mehlgericht esse, wie die Sankei Shimbun berichtet.
Übergewichtige lieben Kasanetabe
Dass diese Essgewohnheit nicht unbedingt gesund ist, beweist dieselbe Umfrage. So sagen 70 Prozent der übergewichtigen Männer, die einen BMI von über 25 haben, dass Kazanetabe für sie etwas ganz Gewöhnliches sei. Bei den Frauen derselben Kategorie sind es 60 Prozent. Für die Präfektur Osaka bedeutet dies viel Aufklärungsarbeit in den kommenden Jahren.
Hier ein paar Kasanetabe-Beispiele:
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