Die Anime-Pilgerkarte
In Japan kann die Kraft der Anime- und Manga-Kultur scheinbar unbedeutende Orte in Attraktionen für Besucher aus aller Welt verwandeln. So hat sich beispielsweise ein Bahnübergang beim Meer in Kamakura zur touristischen Pilgerstätte entwickelt. Der Ort ist ein fixer Teil der Eröffnungsszene der Manga- und Anime-Kultserie Slam Dunk aus den 90er-Jahren. Das reicht aus, um bis heute Scharen von Manga-Fans anzuziehen (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Ähnliches erlebt der Ort Iwami in der Präfektur Tottori. Das Städtchen mit rund 12’000 Einwohnern wurde zur Vorlage für den fiktiven Ort Iwatobi in der Anime-Fernsehserie Free!, die von einem Highschool-Schwimmclub handelt. Auch hierhin zieht es nun zahlreiche Fans, die sich die realen Orte anschauen wollen (Asienspiegel berichtete).
Die Grossstadt Kushiro an der Ostküste der Nordinsel Hokkaido ist sogar noch einen Schritt weitergegangen. Für das Comic-Magazin Sho-Comi hat sie eine Manga-Serie subventioniert, die in Kushiro spielt. In diesem Fall hofft man, die jungen Menschen für die ländliche Stadt begeistern zu können (Asienspiegel berichtete).
Die Anime-Pilger-Karte
Die lebendige Anime- und Manga-Kultur wird so zu einem immer wichtigeren Pfeiler für die Tourismus-Branche des Inselstaates. Die japanische Tourismusbehörde JNTO schenkt diesem Aspekt auf ihrer Website schon länger grössere Aufmerksamkeit. Auf der Seite Anime in Real Time stellt sie verschiedene Ortschaften vor, die Teil einer international berühmten Anime- oder Manga-Geschichte waren. Auch eine Japan Anime Map bietet die Organisation zum Download an.
Noch einen Schritt weiter geht die Website anime-tourism.com. Diese widmet sich ganz dieser Faszination. In einem Blog werden Anime-Szenen mit Fotos der realen Orte verglichen. Auf einer «Pilgerkarte» sind zudem alle Orte, die einst Teil eines Anime oder Manga waren ausführlich eingezeichnet. Es handelt sich um 11’355 Orte aus 393 Werken. Es ist wohl eine der umfassendsten Arbeiten zum Anime-Tourismus.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken