Ein beängstigender Fahrstil
Der Shinkansen ist seiner Einführung 1964 der sicherste Hochgeschwindigkeitszug der Welt (Asienspiegel berichtete). Er ist eine Institution in Japan und ein Symbol des Wirtschaftswunders nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg. Zugführer im Shinkansen zu werden, ist der Traum vieler junger Japaner.
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Die Bedingungen sind jedoch hart, die Arbeit verlangt viel Konzentration, Präzision und Zuverlässigkeit. Die Verantwortung ist gross. Der Zugführer muss stets die Übersicht behalten und die Hand hat während der Fahrt immer am Bremshebel zu sein, auch wenn heutzutage viele automatische Sicherheitssysteme eingebaut sind.
Zumindest eine Person scheint diese Aufgabe etwas flexibler zu interpretieren. Shinkansen-Fan und Twitter-Nutzer @yamamoto1go2 hielt am 6. September von aussen fotografisch fest, wie ein Zugführer während der Fahrt seine Beine so auf den Führerstand hochlegte, dass die Füsse das Fenster berührten. Das ungewöhnliche Fotot verbreitete sich über Twitter in Windeseile.
Eine folgenreiche Entspannung
Bahnbetreiber JR Central veröffentlichte kurz darauf eine Pressemitteilung, so wie es in solchen Fällen üblich ist (Asienspiegel berichtete). Demnach handelte es sich um den Tokaido-Shinkansen Kodama Nr. 653, der an diesem Tag rund 320 Passagiere mit sich führte.
Der Zwischenfall ereignete sich um 13:55 Uhr zwischen den Stationen Kakegawa und Hamamatsu. Zuständig für die Fahrt war ein 29-Jähriger aus Nagoya. Laut NHK News erklärte der Zugführer, dass er für rund 10 Sekunden die Beine hochlegte. Er tat dies, um sich kurz zu entspannen.
JR Central hat sich öffentlich bei den Kunden entschuldigt und gleichzeitig das Verhalten ihres Angestellten verurteilt. Der Zugführer wurde suspendiert. Er muss zudem mit einer Geldstrafe oder einer andere disziplinarischen Massnahmen rechnen. Gleichzeitig betont der Bahnbetreiber, dass es keine unmittelbare Gefahr für die Passagiere gab. Es kam auch zu keine Verspätungen. Man werde alle anderen Zugführer nochmals genau instruieren.
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