Kein Halten beim Zebrastreifen
Der Artikel 38 des japanischen Verkehrsgesetzes lässt eigentlich keine Zweifel offen: Bei einem Zebrastreifen ohne Ampeln hat der Fussgänger immer Vortritt. Ein Fahrzeug hat in jedem Fall zu stoppen. Hält der Lenker sich nicht an diese Regel, dann droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 50’000 Yen oder sogar eine Gefängnisstrafe von maximal 3 Monaten.
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Gesetz und Praxis klaffen in diesem Fall jedoch weit auseinander, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. So ergab eine landesweite Untersuchung ein erschreckendes Bild.
Über 90 Prozent fahren weiter
Die Japan Automobile Federation (JAF) hat bei 94 im ganzen Land verteilten Zebrastreifen ohne Ampeln genauer hingeschaut. Dabei fiel auf: Kaum ein Fahrzeug hält in Japan für einen wartenden Fussgänger an. Von 10’026 Autos haben lediglich 757 angehalten, um dem Fussgänger den Vortritt zu gewähren. 92,4 Prozent zogen es vor weiterzufahren.
Die JAF hat nun angekündigt, die Fahrzeuglenker vermehrt auf die Verkehrsregeln aufmerksam zu machen. Man werde das Resultat der Untersuchung in entsprechende Aufklärungskampagnen einfliessen lassen. Letztendlich stellt sich die Frage, weshalb die Polizei das Gesetz in diesem Fall nicht konsequenter anwendet?
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