Die No-Gos in den japa­ni­schen Zügen

Frau­en, die sich im Zug mit einem klei­nen Spie­gel in der Hand schmin­ken: In Japans städ­ti­schen Bah­nen ist die­ses Ver­hal­ten nichts Unge­wöhn­li­ches. Manch ein Tou­rist kann sich dabei ein Lächeln nicht ver­knei­fen. So mekwür­dig wirkt die­se Zur­schau­stel­lung des Pri­va­ten in einem Land, wo man sich sonst in der Öffent­lich­keit ger­ne in Zurück­hal­tung übt.

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Bahn­be­trei­ber Tokyu hat sich die­ser The­ma­tik nun in einer Kam­pa­gne ange­nom­men. In einem Video sieht man eine jun­ge Frau, die offen­bar gera­de in die Haupt­stadt gezo­gen ist. Im Zug sit­zend sagt sie sich: «Die Frau­en in den Gross­städ­ten sind alle schön. Aber manch­mal beneh­men sie sich unge­hö­rig.» In die­sem Moment wer­den zwei Frau­en gezeigt, die sich schmin­ken. Es folgt eine kur­ze Tanz- und Rap-Ein­la­ge der jun­gen Frau, bei der sie die schmin­ken­den Frau­en fragt, wes­halb sie dies nicht zuhau­se tun kön­nen. Am Schluss heisst es: «Bit­te unter­las­sen Sie das Schmin­ken im Zug».

Das Video wur­de in Japan über 100’000 mal ange­schaut. Wäh­rend vie­le die­ser Auf­for­de­rung zustim­men, gibt es auch Kom­men­ta­re in den sozia­len Medi­en, die Tokyu kri­ti­sie­ren. Es gebe doch viel grös­se­re Pro­ble­me bei der Bahn, wie bei­spiels­wei­se Grab­scher (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und Betrun­ke­ne (Asi­en­spie­gel berich­te­te), heisst es. Ande­re stö­ren sich ganz ein­fach an der Wort­wahl. Man hät­te doch ganz ein­fach dar­auf hin­wei­sen kön­nen, dass die Schmin­ke die Klei­dung ande­rer dre­ckig machen kön­ne und man es daher unter­las­sen solle.

Ande­re Verhaltensregeln

Tokyu hat aber nicht nur auf die­se Pro­ble­ma­tik hin­ge­wie­sen. In der­sel­ben PR-Kam­pa­gne macht sie noch auf ande­re «unge­hö­ri­ge» Ver­hal­tens­re­geln auf­merk­sam. Da wird ein Mann gezeigt, der sich vor­drängt, um einen Sitz­platz zu ergat­tern. In einem ande­ren Fall behält eine jun­ge Frau ihren Ruck­sack im vol­len Zug an und stört damit ande­re Passagiere. 

Ande­re all­ge­mein akzep­tier­te Regeln, die von Tokyu nicht erwähnt wer­den, sind bei­spiels­wei­se: Nicht tele­fo­nie­ren (Asi­en­spie­gel berich­te­te), kei­ne Män­ner in den spe­zi­ell mar­kier­ten Frau­en-Zügen (Asi­en­spie­gel berich­te­te), nicht essen, nicht rau­chen und die Prio­ri­ty Seats, den Per­so­nen über­las­sen, die die­se wirk­lich brau­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Ken­nen Sie noch ein ande­res No-Go?

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