Eine Wasabi-Überdosis im Sushi
Wasabi ist eine feste Zutat bei der Zubereitung von Sushi. Und so ist es in Japan stets der Koch, der die richtige Prise Wasabi zwischen Reis und rohem Fisch bestimmt und hinzufügt, damit Schärfe und Geschmack der Kreation auch wirklich harmonieren. Dieses Konzept kann manchmal aber auch schief gehen.
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In einem Ableger der Kaiten-Restaurantkette Ichibazushi in Namba in Osaka bekamen jeweils die ausländischen Gäste eine derartige üppige Menge Wasabi in die Sushis gestrichen, dass diese schlichtweg unappetitlich wurden. Selbst den Kunden, die scharfem Essen nicht abgeneigt sind, war dies des Guten zu viel. Schliesslich postete ein Besucher ein Foto dieser ungeniessbaren Sushis in den sozialen Medien, andere beklagten sich in Blogs und Kommentaren über den unfreundlichen Umgang. Schnell verbreitete sich die Nachricht auch in Japan. Von «Wasabi-Terror» war die Rede.
Die Entschuldigung
Der Betreiber der Kette, Fuji Shokuhin, war gezwungen, sich in einem Schreiben auf der Website zu entschuldigen (siehe unten). Man stritt die Praxis nicht ab. In der Vergangenheit sei von vielen ausländischen Kunden eine zusätzliche Portion Wasabi und eingelegter Ingwer bestellt worden. Daher habe der Koch begonnen, bei den ausländischen Gästen jeweils viel Wasabi ins Sushi zu streichen, ohne weiter nachzufragen, so die offizielle Begründung.
Fuji Shokuhin ist jedoch bemüht zu betonen, dass es sich in keinem Fall um eine diskriminierende Aktion gehandelt habe. Man werde das Personal künftig besser instruieren. Der Schaden ist aber längst angerichtet. In allen grossen Medien wurde das Thema aufgegriffen.
Gut gegen Bakterien
Wasabi, auf Deutsch als japanischer Meerrettich bezeichnet, ist bekannt für seine pointierte Schärfe, die sich für kurze Zeit im Mund und in der Nase verbreitet, im Gegensatz zum Chili aber relativ schnell wieder abklingt. Es reicht daher, nur eine kleine Menge zu essen. Man sagt, dass Wasabi gut für die Verdauung sei. Ausserdem soll es auch Bakterien abtöten und Infektionen heilen helfen. Zu viel vom japanischen Meerrettisch tut aber niemandem gut, wie der Fall Ichibazushi gezeigt hat.
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