Japans neue Air Force One
Zwei japanische Regierungsflugzeuge des Typs Boeing 747 – 400 sorgen seit 1993 dafür, dass der Premierminister und die kaiserliche Familie sicher an ihr Ziel in Übersee kommen (siehe zweiter Tweet). Es ist das Pendant zur amerikanischen Air Force One. Auf jeder Reise sind stets zwei identische Maschine unterwegs, um bei allfälligen Problemen gewappnet zu sein, wie zuletzt Ende September.
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So kam es auf Shinzo Abes Rückflug vom Staatsbesuch in Kuba zu einer Kollision mit Vögeln, was zu kleineren Schäden führte, wie die Asahi Shimbun berichtete. Um kein Risiko einzugehen, stieg der Premierminister beim ohnehin geplanten Tank-Zwischenstopp in San Francisco auf die zweite Maschine um und landete so pünktlich am 24. September in Haneda.
Eine neue Flotte für Japan
Noch tun sie ihren Dienst, doch bereits vor zwei Jahren kündigte die Regierung eine Erneuerung ihrer Luftflotte an. Zwei neue Flugzeuge des Typs Boeing 777 – 300ER wurden 2014 in Auftrag gegeben (Asienspiegel berichtete). Diese können von Japan ohne Zwischenlandung bis an die Ostküste der USA fliegen. 14’000 Kilometer Reichweite haben sie. Das sind 1000 Kilometer mehr als bei den bisherigen Maschinen. Ausserdem bieten sie genügend Platz für wichtige Gäste und andere Regierungsleute.
Nun wurde eine der zwei Maschinen erstmals gesichtet, wie die Yomiuri Shimbun berichtete (siehe Tweet ganz oben). Im Flughafen von San Bernardino in Kalifornien hat die neue Boeing 777 – 300ER ihren ersten Auftritt. Die neue Maschine ist wesentlich schlanker als die jetzige Boeing 747. Ausserdem ist das Farbdesign neu. Anstatt eine gerade horizontale rote Linie gibt es nun eine geschwungene rote Linie. Diese soll der Maschine einen dynamischeren Eindruck verleihen (siehe Tweet unten). Bis die neue Maschine offiziell abhebt, wird es vorher noch zahlreiche Testflüge und Anpassungen geben. 2019 soll die neue japanische Air Force One schliesslich in Dienst gestellt werden.
Geflogen werden die Regierungsmaschinen von Piloten der japanischen Selbstverteidigungskräften (SDF). Für den prestigeträchtigen Betrieb, den Unterhalt und die Betankung wird neu die japanische Airline ANA und nicht mehr JAL zuständig sein (Asienspiegel berichtete).

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