Kennen Sie diesen Ort in Japan?

Japans Tourismus-Boom hält nun schon seit über drei Jahren an (Asienspiegel berichtete). Wer das erste Mal nach Japan reist, der besucht zumeist die Hauptstadt Tokio, die alte Kaiserstadt Kyoto und vielleicht noch Hiroshima und den Fuji aus der Ferne. Die Golden Route nennt sich diese Strecke, die jährlich von Millionen von Touristen bereist wird.
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Dass bei dieser Ausgangslage viele historische und berühmte Orte in Japan zahlreichen Besuchern völlig unbekannt bleiben, ist zu erwarten. Diese Vermutung wird nun in einer Studie der Beratungsfirma McKinsey bestätigt. In ihrem Bericht über die Zukunft des japanischen Tourismus hat sie bei 3077 westlichen Touristen nachgefragt (auf Seite 20).
Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten
36 Sehenswürdigkeiten, die auch in den meisten Reiseführern aufgelistet sind, gab es zur Auswahl. Wenig überraschend kannten 53 Prozent den Berg Fuji, der seit 2013 auch UNESCO-Welterbe ist (Asienspiegel berichtete). Interessanterweise liegt das Inselparadies Okinawa mit einem Bekanntheitsgrad von 29 Prozent bereits an zweiter Stelle und dies noch vor Kyoto mit 22 Prozent. Doch damit war das Wissen um Japan bereits erschöpft. Alle anderen Sehenswürdigkeiten erreichten nur noch Werte unter 10 Prozent.
So ist beispielsweise die alte Hauptstadt Kamakura unweit von Tokio mit ihrem grossen Buddha nur 9 Prozent der Befragten bekannt. Auch Nara, ebenfalls eine ehemalige Hauptstadt, berühmt für ihre weitläufigen Tempelanlagen und den riesigen buddhistischen Tempel Todaiji (siehe Foto oben, Asienspiegel berichtete), kennen gerade noch 7 Prozent. Die gesamte Anlage gehört zum Weltkulturerbe. Der Todaiji ist eines der grössten Holzgebäude der Welt.
Mit demselben Bekanntheistproblemen kämpft offenbar auch Nikko, wo das Mausoleum des grossen Kriegsherrn Tokugawa Ieyasu liegt (Asienspiegel berichtete). Den Ort kennen nur 5 Prozent der befragten westlichen Touristen. Die von der UNESCO geschützte Burg Himeji (Asienspiegel berichtete) kommt auch überraschenderweise auf nur auf 8 Prozent.
Mangelnde Kenntnisse, aber kein Desinteresse
Sobald die Touristen etwas mehr über die einzelnen Sehenswürdigkeiten erfuhren, stieg ihr Interesse rasant an. Jeweils über 33 Prozent waren in der Folge der Meinung, dass sich ein Besuch der vorgestellten Orte lohnen würde. Die Umfrage lässt die Schlussfolgerung zu, dass es bei der touristischen Bewirtschaftung Japans noch sehr viel Potential gibt. Eine Aufgabe sei es nun, diese fehlenden Kenntnisse von Japan im Westen zu beheben, um den Inselstaat noch attraktiver und vielfältiger zu machen.
Gleichzeitig bestätigt die Studie, dass viele Reisende, die zum ersten Mal nach Japan reisen, sich zu stark auf wenige touristische Fixpunkte fokussieren und schnell den grossen vielfältigen Rest des Landes schlichtweg ausser Acht lassen. Es ist auch in Japans Interesse, dass sich die Touristenströme weitläufiger verteilen, damit die ländlicheren Regionen, die genauso attraktiv sind, vom Touristenboom profitieren können (Asienspiegel berichtete).
Auch mir ist es stets ein Anliegen, die ganze Vielfalt des Landes den Menschen näher zu bringen. Hierfür habe ich die Reisebuch-Serie Jan in Japan lanciert (Asienspiegel berichtete).
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