Hokusai auf dem Nummernschild
Für die japanischen Nummernschilder gibt es im ganzen Land eine vom Verkehrsministerium festgelegte einheitliche Regelung. So haben beispielsweise die normalen Privatfahrzeuge eine grüne Farbe auf weissem Hintergrund. Der eingetragene Ortsname verrät, von welcher lokalen Behörde das Nummernschild ausgestellt wurde. Darunter steht ein Zeichen des Hiragana-Silbenalphabets sowie eine vierstellige Seriennummer. Kreativität und Ästhetik war hier bislang nicht gefragt.
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Doch schon bald soll sich dies ändern. Bereits letztes Jahr hat das Verkehrsministerium angekündigt, die Restriktionen ab 2018 entscheidend zu lockern, wie die Sankei Shimbun berichtet. Dann können die lokalen Behörden ihre Nummernschilder mit eigenen Motiven versehen, um so für ihre lokale Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten zu werben. Ausserdem werden zuvor noch spezielle Nummernschilder mit Motiven für die Rugby-Weltmeisterschaften und die Sommerspiele 2020 herausgegeben.
Die grosse Welle auf dem Nummernschild
Für die Nummernschilder der kleinsten Motorradklasse gilt die Gestaltungsfreiheit bereits seit 2007. Der Tokioter Bezirk Sumida hat diese Möglichkeit genutzt, um eines der bekanntesten japanischen Motive zu verwenden. Ab sofort werden auf den dortigen Nummernschildern Katsushika Hokusais (Asienspiegel berichtete) «grosse Welle vor Kanagawa» zu sehen sein. Die bisherigen Numernschilder dürfen sogar kostenlos ausgetauscht werden.
Es ist eine Hommage an den berühmtesten Sohn dieses Bezirks mit seinen vielen historischen Stadtteilen. Der Ukiyoe-Meister, der 1849 im hohen Alter von 89 Jahren verstarb, soll in Sumida geboren worden sein und hier auch gelebt haben. Anlass für diese spezielle Aktion ist die Eröffnung des neuen grossen Sumida-Hokusai-Museums am 22. November. Das Nummernschild gestaltet hat eine Highschool-Schülerin. Ihr Design hat sich gegen 34 andere Vorschläge durchgesetzt.
Es ist übrigens nicht die erste solche Ehre für Hokusai. Seine Kunstwerke werden ab 2019 auch in den japanischen Reisepässen zu sehen sein (Asienspiegel berichtete).
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