Japan und die Ausländer

Japans ausländische Bevölkerung wird grösser, wenn auch in geringem Masse.
Japans aus­län­di­sche Bevöl­ke­rung wird grös­ser, wenn auch in gerin­gem Mas­se. Foto: flickr/​Richard West

Die Zahl der in Japan leben­den Aus­län­dern liegt bei knapp über 2 Mil­lio­nen. Damit machen sie gera­de mal 1,7 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung aus(Asi­en­spie­gel berich­te­te). Japan kennt kei­ne klas­si­sche Immi­gra­ti­ons­po­li­tik. Dank der Baby­boom-Gene­ra­tio­nen ging es lan­ge auch ohne. Doch seit eini­gen Jah­ren lei­det Japan unter einem rapi­den Bevöl­ke­rungs­schwund (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die anhal­tend tie­fe Gebur­ten­ra­te wird die heu­ti­ge Bevöl­ke­rung von knapp 127 Mil­lio­nen bis 2048 auf unter 100 Mil­lio­nen sin­ken lassen.

Wenn Sie die­sen Arti­kel gra­tis lesen, bezah­len ande­re dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft die­ses Japan-Blogs.

Das führt dazu, dass Bran­chen wie die Gas­tro­no­mie und der Bau sowie die Pfle­ge­be­ru­fe bereits heu­te unter einem aku­ten Per­so­nal­man­gel lei­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Und so kommt Japan nicht dar­um her­um, die Schleu­sen für Arbeits­mi­gran­ten zumin­dest ein wenig zu öff­nen – was das Land fak­tisch auch tut.

So hat sich die Zahl der Ein­wan­de­rer aus Län­dern wie Viet­nam oder Nepal hat sich seit 2012 ver­dop­pelt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die­se kom­men einer­seits mit einem Prak­ti­kums­vi­sum ins Land, mit denen sie wäh­ren drei Jah­ren in Japan für einen Nied­rig­lohn arbei­ten dür­fen. Ande­re erhal­ten ein Stu­den­ten­vi­sum, das ihnen die Annah­me klei­ner Neben­jobs ermög­licht. Im All­tag ist die­ser Wan­del bereits sicht­bar. Immer mehr Mini­mark­te und Restau­rant­ket­ten set­zen auf die Arbeits­kräf­te von Aus­tausch­stu­den­ten aus Viet­nam, Chi­na, den Phil­ip­pi­nen oder Nepal.

Grund­sätz­lich offen

Für Japan ist dies eine völ­lig neue Erfah­rung. Die staat­li­che Behör­de Japan Insti­tu­te for Labour Poli­cy und Trai­ning hat in die­sem Zusam­men­hang eine Umfra­ge bei japa­ni­schen Arbeit­neh­mern gestar­tet, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berichtet.

Dar­in zeigt sich, dass die Japa­ner durch­aus posi­tiv gegen­über aus­län­di­schen Arbeits­kol­le­gen ein­ge­stellt sind. Rund 75 Pro­zent mein­ten, dass sie sie sich «nicht unwohl» oder «nicht beson­ders unwohl» füh­len, mit aus­län­di­schen Kol­le­gen zu arbei­ten. 17,1 Pro­zent haben hin­ge­gen ten­den­zi­ell Mühe mit Aus­län­dern zu arbei­ten. Ledig­lich 3 Pro­zent sind völ­lig dagegen.

Die meis­ten Japa­nern haben auch kein Pro­blem, wenn nun plötz­lich eine aus­län­di­sche Arbeits­kraft sie in einem Laden bedient. 16,4 Pro­zent mein­ten der­weil, dass sie sich nicht ganz wohl in sol­chen Situa­tio­nen fühlen.

Ein aus­län­di­scher Nachbar?

Anders sieht die Sache jedoch aus, wenn es dar­um geht, mit einer stei­gen­den Anzahl aus­län­di­scher Nach­barn zu leben. In die­sem Fall ver­tre­ten gan­ze 41,7 Pro­zent der Befrag­ten die Mei­nun­gen, dass ihnen dies nicht ganz passt. 55,2 Pro­zent sagen der­weil, dass das in Ord­nung sei.

Die Umfra­ge lässt dar­auf schlies­sen, dass die Japa­ner sehr wohl aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te akzep­tie­ren, jedoch Mühe haben, sie als fes­ter Teil der Gesell­schaft anzu­neh­men. Die Resul­ta­te sol­len der Regie­rung nun hel­fen, auf künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen und Ängs­te bes­ser reagie­ren zu können.

Im Shop
Asienspiegel Abo
April 2024

Asi­en­spie­gel Abo

Ohne Abon­nen­ten kein Asi­en­spie­gel. Vor­tei­le für Abonnenten.

ABONNENT WERDEN

In Japan
E-Book

In Japan

Der prak­ti­sche Rei­se­füh­rer von Jan Knü­sel in der aktua­li­sier­ten Auf­la­ge 7.3. / 2024.

E-BOOK KAUFEN

Japan Bullet Train
Shinkansen

Japan Bul­let Train

Tickets für Shink­an­sen und Express­zü­ge online kaufen.

KAUFEN

Pocket-Wifi in Japan
Affiliate

Pocket-Wifi in Japan

Unli­mi­tier­ter Inter­net­zu­gang. 10% Rabatt-Code.

BESTELLEN

Airport Taxi
Affiliate

Air­port Taxi

Nari­ta und Hane­da ↔︎ Tokyo und Kan­sai ↔︎ Osa­ka: Air­port Taxi zum Pauschalpreis.

BESTELLEN