Japans beliebteste Vornamen
In Japan gibt es bei der Auswahl eines Babynamens gleich zwei Aspekte zu bedenken: Die Schriftzeichen und die Lesung. Dadurch ergibt sich ganz natürlich eine extreme Vielfalt an Möglichkeiten. Der Kreativität sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. So gibt es beispielsweise den Vornamen «Walzer», der sich ganz einfach aus den Schriftzeichen 1, 2 und 3 (一二三) zusammensetzt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Auch der Name «Kitty» kam schon vor, der mit den Zeichen «Prinzessin» (姫) und Stern (星) geschrieben wird. Andere haben schon für ihr Kind die Schriftzeichen 天使 gewählt, was auf Japanisch «Tenshi» ausgesprochen wird und «Engel» bedeutet. Die Namensgeber entschieden sich aber für die englische Aussprache «Angel» (auf Japanisch «Enjeru» ausgesprochen).
Die aktuelle Rangliste
Die grosse Mehrheit entscheidet sich jedoch für den konventionellen Weg. Sie passt sich dem gesellschaftlichen Trend an und dieser besagt, dass im Jahr 2016 der Name Hiroto (大翔) vor Ren (蓮), Yuma (悠真), Haruto (陽翔) und Asahi (朝陽) ganz oben auf der Rangliste der beliebtesten männlichen Vornamen stehen. Bei den Mädchen sind es derweil Aoi (葵), Sakura (さくら), Hina (陽菜) und Rin (凛). Verändert hat sich in den letzten Jahren wenig. Hiroto ist bereits seit 10 Jahren auf den vordersten Rängen. Aoi ist schon drei Mal ganz oben gestanden.
Diese jährlich publizierte Rangliste stammt von der Versicherungsgesellschaft Meiji-Yasuda Seimei. Für die Liste verwendet sie jeweils die Namen neugeborener Babys, deren Eltern beim Unternehmen versichert sind. In diesem Jahr waren es 8947 Jungs und 8509 Mädchen.
Für das nächste Jahr wagt Meiji-Yasuda gleichzeitig eine Prognose. Sie rechnet damit, dass die Namen Taki und Mitsuha in die vorderen Ränge stossen werden. Denn so heissen die beiden Protagonisten des Animes Your Name, der zurzeit alle Rekorde bricht (Asienspiegel berichtete).
Als -ko und -mi in Mode waren
Wie im Westen ändern sich die Trends auch in Japan regelmässig. Noch in den 1990ern war beispielsweise bei den Jungs der Name Daiki 大輝 äusserst populär. Anfang der 1980er war es Daisuke. Über zehn Jahre zuvor waren es noch Makoto (誠) oder Keinichi (健一).
Bei den Mädchen waren bis Anfang der 1980er-Jahre Endung mit -ko (子 kind) oder -mi (美 schön) gang und gäbe. So führten zwischen 1960 und 1980 Namen wie Yumiko, Naomi, Tomoko oder Emi die Listen der beliebtesten Namen an. Spätestens seit Mitte der 1980er-Jahre gelten diese Endungen jedoch als veraltet.
Heute dominieren für japanische Ohren eher sanftere Klänge. Es sind Anfangssilben wie «Yu», «Hi», «Re» und «Ri», die zurzeit hoch im Kurs sind.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken