Das Wunder von Itoigawa
Die Kleinstadt Itoigawa erlebte am 22. Dezember eine Feuersbrunst, die es in dieser Form in Japan schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr gegeben hat. Ausgelöst wurde die Katastrophe in der Küche eines Ramen-Restaurant. Der Besitzer hatte den Gasherd unbeaufsichtigt angelassen. Das Feuer konnte sich so ungehindert in Windeseile im Zentrum der Stadt verbreiten. Auf einer Fläche von 40’000 Quadratmetern brannten gemäss NHK News 120 Häuser aus, 24 weitere wurden massiv zerstört. Ums Leben kam glücklicherweise niemand. 11 Menschen wurden verletzt. Über 500 Menschen mussten evakuiert werden. Es dauerte 30 Stunden, bis das letzte Feuer gelöscht werden konnte.
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Dass sich das Feuer so schnell verbreiten konnte, hatte auch damit zu tun, dass die Gegend im Zentrum sehr dicht besiedelt ist und viele Häuser aus Holz gebaut waren. Zu den Opfern des Feuers gehörte auch die Kaganoi-Sake-Brauerei, deren Geschichte bis ins Jahr 1650 zurückreicht, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Ein Haus jedoch widerstand wie ein Wunder diesem Inferno, wie die Asahi Shimbun berichtet. Inmitten eines vom Feuer zerstörten Areals steht es unversehrt da (siehe Tweet oben).
Gute Planung des Besitzers
Es ist ein Wunder, das auf der weisen Voraussicht des Besitzers beruht. Mit der Erfahrung des verheerenden Erdbebens von Niigata 2004 liess dieser 2007 sein zweistöckiges Haus im westlichen Stil so stabil bauen, dass es Erdbeben und Feuern widerstehen kann. Aussenwände aus feuerfesten Ziegeln mit Stahlstützen liess er hochziehen. Hinzu kamen feuerfeste Dachziegel und doppelverglaste mit Stahldrähten verstärkte Fenster, die grosse Hitze aushalten. Das Haus hat die Feuersbrunst so praktisch schadlos überstanden. Dazu beigetragen hat auch, dass es neben und vor dem Haus Freiraum gab, so dass das Feuer nicht allzu direkt bis zum Gebäude kam.
Diese Konstruktion kostete den Besitzer 50 Prozent mehr als bei einem gewöhnlichen Hausbau. Die Investition hat sich gelohnt. Die Familie ist bereits wieder eingezogen. Es ist das kleine Wunder von Itoigawa. Es ist zu hoffen, dass auch die Nachbarn bald wieder in neue Häuser einziehen können und das Alltagsleben zurückkehrt.
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