Japans STOP-Schild-Odys­see

Japans Geschichte des STOP-Schildes.
Japans Geschich­te des STOP-Schil­des. Bild: Asi­en­spie­gel

Eigent­lich hät­te Japan alles beim Alten belas­sen sol­len. Zwi­schen 1950 und 1963 waren die STOP-Schil­der auf Japa­nisch und Eng­lisch ange­schrie­ben – zuerst auf gel­bem, ab 1960 auf rotem Hin­ter­grund. Aus­ser­dem wur­de das heu­te in den meis­ten Län­dern ver­wen­de­te acht­ecki­ge Ver­kehrs­schild benutzt.

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Ab 1963 kam es jedoch zu einem radi­ka­len Rede­sign. Fort­an hiess es auf einem drei­ecki­gen nach unten gerich­te­ten Ver­kehrs­schild in weis­ser Schrift­far­be «止まれ» (aus­ge­spro­chen «toma­re»). Auf das eng­li­sche STOP ver­zich­te­te man gänz­lich (sie­he Bild oben). Das ist bis heu­te so geblie­ben. Genau die­sel­be Auf­schrift fin­det man auch auf der Stras­se sel­ber. Manch ein Tou­rist, der zum ers­ten Mal nach Japan reist, muss wegen der frem­den Schrift und der unter­schied­li­chen Form des Schil­des zwei Mal über­le­gen, was die­ses Ver­kehrs­zei­chen bedeu­ten mag.

Unfäl­le mit Mietautos

Dabei hält sich Japan durch­aus an inter­na­tio­na­le Regeln. So ent­spricht das drei­ecki­ge nach unten gerich­te­te Schild, zusam­men mit dem acht­ecki­gen Schild, einem Stan­dard, der in den 60ern von der UNO gut­ge­heis­sen wur­de. Vie­le Jahr­zehn­te funk­tio­nier­te das eigen­wil­li­ge japa­ni­sche STOP-Design auch ganz gut. Doch dann kamen der Tou­ris­mus­boom und nun schon bald die Som­mer­spie­le 2020.

Bis dahin möch­te Japans natio­na­le Poli­zei­be­hör­de die Schil­der anpas­sen, so dass sie auch inter­na­tio­nal ver­ständ­lich sind. Der Grund dafür ist sim­pel. Im gan­zen Land set­zen immer mehr Tou­ris­ten aus Über­see auf ein Miet­au­to. Die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le mit aus­län­di­schen Auto­fah­rern hat dadurch in den letz­ten Jah­ren ste­tig zugenommen.

Ein­füh­rung ab Juli 2017

Nun hat die natio­na­le Poli­zei­be­hör­de einen ers­ten Ent­wurf für das neue STOP-Schild prä­sen­tiert. Das nach unten gerich­te­te Drei­eck bleibt. Unter der Auf­schrift «止まれ» kommt jedoch ein eng­li­sches «STOP» hin­zu. Das­sel­be Sys­tem soll für das Ver­kehrs­schild «lang­sa­mes Fah­ren» ein­ge­führt wer­den. Unter dem japa­ni­schen Wort «徐行» steht dann «SLOW».

Bis zum 14. Janu­ar hat die Öffent­lich­keit die Gele­gen­heit, ein Wort mit­zu­re­den. Danach soll die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung fal­len und das Ver­kehrs­ge­setz ent­spre­chend ange­passt wer­den. Ab Juli 2017 will man die ers­ten STOP-Schil­der in tou­ris­tisch belieb­ten Orten installieren.

Um Kos­ten zu spa­ren, wird man sich mit dem Aus­tausch Zeit neh­men. Immer­hin gibt es 1,7 Mil­lio­nen STOP-Schil­der im gan­zen Land. Die Kos­ten für die­ses Unter­fan­gen belau­fen sich auf geschätz­te 25,2 Mil­li­ar­den Yen (195 Mio. Euro) (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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