Mit dem Shink­an­sen pendeln

Der Hokuriku-Shinkansen.
Der Hoku­ri­ku-Shink­an­sen. Foto: flickr/​hans-john­son

Mit dem Shink­an­sen vom länd­li­chen Wohn­ort zur Uni­ver­si­tät pen­deln: Immer mehr wirt­schaft­li­che schwä­che­re, länd­li­che Gegen­den sehen dar­in eine Chan­ce, die Abwan­de­rung ihrer jun­gen Ein­woh­ner in die Gross­städ­te zu stop­pen. Hier­für sind sie bereit, einen wesent­li­chen Teil der extrem hohen Fah­kar­ten­prei­se für den Hoch­ge­schwin­dig­keits­zug zu übernehmen.

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So kämpft bei­spiels­wei­se die Stadt Toy­a­ma seit Jah­ren mit dem Pro­blem, dass vie­le jun­gen Men­schen für ihr Stu­di­um jeweils in die nahe gele­ge­ne Gross­stadt Kana­za­wa zie­hen – und nie wie­der zurück­zie­hen. Um die­sen Weg­zug in Mas­sen zu stop­pen, ist Toy­a­ma seit einem Jahr gewillt, den Stu­den­ten 40 Pro­zent der täg­li­chen Fahr­kos­ten mit dem neu­en Hoku­ri­ku-Shink­an­sen zu über­neh­men. Anstatt 49’000 Yen (400 Euro) müs­sen sie nur noch 29’000 Yen (235 Euro) pro Monat bezah­len. Die ein­zi­ge Bedin­gung ist, dass der Wohn­sitz in Toy­a­ma bleibt.

Für vie­le Stu­den­ten geht die­se Rech­nung auf. Anstatt in ein Stu­den­ten­wohn­heim oder in eine klei­ne Woh­nung in Kana­za­wa zu zie­hen, die laut der Yomi­uri Shim­bun locker über 50’000 Yen pro Monat (405 Euro) kos­tet, blei­ben sie nun bei den Eltern in Toy­a­ma wohnen.

Shi­zuoka macht es vor

Auch die Städt­chen Takao­ka, Itoi­ga­wa oder Jōet­su, die alle mit einer über­al­tern­den Bevöl­ke­rung und einer schwä­cheln­den Wirt­schaft zu kämp­fen haben, haben ein ähn­li­ches Pen­del-Sub­ven­ti­ons­sys­tem für Stu­den­ten ein­ge­führt. Selbst die Gross­stadt Shi­zuoka bezahlt einen wesent­li­chen Teil der Shink­an­sen-Fahr­kos­ten ihrer jun­gen stu­die­ren­den Ein­woh­ner, um zu ver­hin­dern, dass die­se ins nahe gele­ge­ne Tokio zie­hen. 161 Stu­den­ten machen in Shi­zuoka Gebrauch davon. Nächs­tes Jahr sol­len es bereits 300 sein, wie die Nik­kei Shim­bun berichtet.

Die finan­zi­el­len Bedin­gun­gen für die Unter­stüt­zung sind ganz unter­schied­lich. In vie­len Fäl­len han­delt es sich um ein zins­lo­ses Dar­le­hen, das nicht zurück­be­zahlt wer­den muss, sofern man nach dem Stu­di­um in der Stadt wei­ter­lebt und -arbei­tet. Mit die­sem Sys­tem hof­fen die länd­li­chen Städ­te gleich­zei­tig ein bes­se­res wirt­schaft­li­ches Kli­ma für Inves­ti­tio­nen und Zuzü­ge von Fir­men zu erschaffen.

Tat­säch­lich geht man auch in der Wirt­schafts­welt in eine ähn­li­che Rich­tung. Als ers­te gros­se Fir­ma hat Yahoo Japan im Rah­men einer fle­xi­ble­ren Arbeits­zeit­ge­stal­tung ange­kün­digt, sich mit bis zu 150’000 Yen (1320 Euro) pro Monat an den Pen­del­kos­ten eines Ange­stell­ten zu betei­li­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Dies eröff­net den Mit­ar­bei­tern die Mög­lich­keit, mit dem Shink­an­sen von weit her zur Arbeit zu fah­ren. Der Zwang, in die über­füll­ten Stadt und Vor­or­te zu zie­hen, könn­te somit für vie­le weg­fal­len. Ein Leben auf dem Land, wo die Mie­ten auch bil­li­ger sind, wird zu einer attrak­ti­ven Option.

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