Neue Ehre für Japans Nudelsuppe
Seit 10 Jahren gibt es den Guide Michelin für Tokio. Die japanische Hauptstadt scheint hat sich in dieser Zeit zu einem Lieblingskind des Hotel- und Restaurantführers entwickelt. Keine andere Metropole sammelt mehr Sterne. In der neuen Ausgabe haben 12 Restaurants die höchste Bewertung von 3 Sternen erhalten. Vier davon sind seit dem Anfang dabei. Es sind dies Kanda, Sukiyabashi Jiro (Asienspiegel berichtete), Quintessence und Joël Robuchon. 54 weitere Restaurants haben 2 Sterne und 161 Restaurants haben 1 Stern erhalten, wie Guide Michelin in einer Pressemitteilung schreibt. 227 haben somit die Weihe erhalten. Das sind 10 mehr als im letzten Jahr (Asienspiegel berichtete).
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Dabei fällt auf, dass sich auch eine japanische Speise, die lange ignoriert wurde, im Guide Michelin allmählich zu etablieren scheint. Es ist die japanische Nudelsuppe Ramen, die von vielen Gourmets lange als billiges Fastfood-Gericht gering geschätzt wurde. Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Letztes Jahr erhielt Tsuta als erstes der rund 5000 Ramen-Restaurants in Tokio einen Michelin-Stern (Asienspiegel berichtete). Nun ist in diesem diesem Jahr ein weiteres Nudelsuppenlokal in diesen exklusiven 1-Sterne-Club hinzugestossen. Es ist dies das Restaurant Nakiryu.
Ein kleines Lokal
Wie das Tsuta befindet sich dieses Ramen-Restaurant ebenfalls im Tokioter Bezirk Toshima. Auch hier hat es nur für wenige Kunden Platz, bestellt wird zudem ganz klassisch an einem Automaten. Der Preis für eine Nudelsuppe beträgt 800 Yen. Eine Spezialität des Hauses ist Tantanmen, ein Klassiker der Nudelsuppenkultur, der ursprünglich aus der chinesischen Sichuan-Küche stammt, seinen Weg jedoch schon vor langer Zeit nach Japan gefunden hat. Chilliöl, Schweinshackfleisch, Sesampaste und Frühlingszwiebeln gehören zu den typischen Zutaten dieses scharfen Gerichts.
Das Nakiryu macht offenbar alles noch ein wenig besser. Ein Merkmal des Restaurants ist scheinbar die milde Brühe, die sich durch ihre hellere orangenfarbene – und nicht wie gewöhnlich rote – Farbe auszeichnet. Der Guide Michelin lobt zudem die dünnen Nudeln für ihren Sesamgeschmack und ihre bissfeste Zubereitung. Die Auszeichnung für das Nakiryu bedeutet fortan täglich lange Kundenschlangen vor dem Restaurant.
Es ist zu erwarten, dass in Zukunft auch weitere Ramen-Restaurants in diese exklusive Liste aufgenommen werden. So hat sich Ramen schon lange weit über Japan hinaus durchgesetzt. In New York hat die japanische Nudelsuppe die Sushis schon längst als das Trendgericht abgelöst (Asienspiegel berichtete).
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