2 Kandidaten mit demselben Namen
Bei einem Namen in Japan sind jeweils zwei Aspekte zu bedenken: Da gibt es einerseits die Schriftzeichen (jap. Kanji) und andererseits deren Lesung, die trotz derselben Zeichen ganz unterschiedlich ausfallen können. Insbesondere bei den Vornamen sind der Vielfalt dadurch theoretisch keine Grenzen gesetzt (Asienspiegel berichtete). Bei den Familiennamen geht es etwas klassischer zu und her, wobei die Vielfalt an Nachnamen auch hier gross ist.
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Und dennoch kommt es manchmal vor, dass es im selben Wahlkreis zwei politische Kandidaten gibt, die den exakt selben Namen tragen, wie J-Cast News berichtet. So geschehen ist dies in der Stadt Karatsu in der Präfektur Saga auf der Südinsel Kyushu (siehe Tweet oben). Es handelt sich um den Namen Shigeru Aoki. Beide Politiker schreiben den Namen mit denselben Kanji (青木茂) und sprechen diese auch exakt gleich aus. Der eine ist 56-jährig und bereits Abgeordneter im Lokalparlament der Stadt. Der andere ist 43-jährig und einer der Herausforderer.
Um Unklarheiten zu vermeiden hat die Wahlbehörde die Wähler nun aufgefordert, auf dem Wahlzettel nicht nur den Namen des Kandidaten hinzuschreiben, sondern zusätzlich jeweils eine kurze, klare Beschreibung zu notieren, damit klar ist welcher Shigeru Aoki gemeint sei. Am besten soll man das Alter hinschreiben, heisst es weiter. Eine Alternative sei zwischen «amtierend» und «Herausforderer» zu unterscheiden.
Für Aoki Shigeru macht man eine Ausnahme
Eine zusätzliche Notiz macht einen Wahlzettel gewöhnlich ungültig, doch für diesen Fall wird nun eine Ausnahme gemacht. Für alle Wahlzettel, auf denen lediglich Shigeru Aoki stehen sollte, werde man die Stimmzettel gemäss dem gewonnenen Stimmenanteil der beiden Kandidaten verteilen, wie die Huffington Post Japan berichtet.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass zwei Kandidaten im selben Wahlkreis die exakt selben Kanjis und Lesungen haben. J-Cast-News spricht von vier Fällen in den letzten zwanzig Jahren.
Update, 30.1.2017: Beide Aoki-Kandidaten haben die Wahl ins Lokalparlament geschafft. Der 56-jährige Bisherige erhielt 2043 Stimmen, der 43-jährige Neuling 1241 Stimmen. 826 Stimmen konnten nicht genau einem der beiden Kandidaten zugeordnet werden. Aus diesem Grund wurden diese gemäss deren Stimmanteil aufgeteilt.
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