Aus­ster­ben­de Traditionsfeste

Ein Matsuri in Japan.
Ein Mats­u­ri in Japan. Foto: flickr/​les­te­rwal­b­rugh

Die Mats­u­ri, die jähr­lich wie­der­keh­ren­den loka­len Tra­di­ti­ons­fes­te, sind ein wich­ti­ger Bestand­teil der japa­ni­schen Kul­tur. Zumeist steht ein shin­tois­ti­scher Schrein oder ein bud­dhis­ti­scher Tem­pel im Zen­trum die­ser Fest­lich­kei­ten. Es wird getanzt, gefei­ert, es gibt Para­den mit rie­si­gen Umzugs­wa­gen und natür­lich gibt es wäh­rend der Mats­u­ri immer viel zu essen. Man­che, wie das Gion-Mats­u­ri in Kyo­to, dau­ern einen gan­zen Monat, ande­re einen kur­zen Tag.

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Bei den einen Mats­u­ri klei­den sich die Teil­neh­mer tra­di­tio­nell fest­lich, füh­ren alte Tän­ze und Bräu­che vor, an ande­ren Orten ren­nen sie nackt um einen Tem­pel (Asi­en­spie­gel berich­te­te) oder ehren das männ­li­che Geschlecht (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Dane­ben gibt auch vie­le moder­ne Volks­fes­te, wie das 1950 ent­stan­den Sap­po­ro Snow Fes­ti­val (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Stets erzäh­len sie auch etwas über die Geschich­te der Region.

Das Ende vie­ler Feste

Prak­tisch jeder Ort in Japan fei­ert sein eige­nes Mats­u­ri. Es gibt im gan­zen Land fast 8000 Volks­fes­te, die auf Prä­fek­tur- oder auf Stadt­ebe­ne als schüt­zen­wer­tes Kul­tur­er­be ange­se­hen wer­den. Doch nicht weni­gen droht das Ende. Die Über­al­te­rung der Gesell­schaft, der rapi­de Bevöl­ke­rungs­rück­gang und die Land­flucht (Asi­en­spie­gel berich­te­te) haben dazu geführt, dass in den letz­ten Jah­ren bereits 66 tra­di­tio­nel­le japa­ni­sche Fes­te in 20 Prä­fek­tu­ren nicht mehr wei­ter­ge­führt wer­den kön­nen, wie die Nik­kei Shim­bun berichtet.

Der Grund dafür ist immer der­sel­be: Es fehlt an genü­gend Nach­wuchs. Eini­ge Ver­an­stal­ter haben ganz auf­ge­ge­ben, ande­re hof­fen, dass man der­einst die Tra­di­ti­on fort­set­zen kann. Man rech­net jedoch damit, dass noch viel mehr klei­ne­re loka­le Fes­te im Land ganz still und und lei­se auf­ge­hört haben zu existieren.

Ehrung durch die UNESCO

Der Ver­lust eines Mats­u­ri bedeu­tet auch immer der Ver­lust eines Stücks japa­ni­scher Kul­tur­ge­schich­te und der loka­len Iden­ti­tät. Und so mag es zu die­sem Zeit­punkt kein Zufall sein, dass die UNESCO im letz­ten Jahr 33 gros­se tra­di­tio­nel­le japa­ni­sche Mats­u­ri, die alle fest­li­che Umzugs­pa­ra­den und die Ein­be­zie­hung eines gros­sen Teils der loka­len Bevöl­ke­rung beinhal­ten, in die Lis­te des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes auf­ge­nom­men hat. Die inter­na­tio­na­le Aner­ken­nung soll hel­fen, dass auch in Japan sel­ber das Bewusst­sein für die­se Tra­di­ti­ons­fes­te nicht ver­lo­ren geht.

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