Der wichtigste Fisch des Jahres
Jeweils Anfang Januar hat Kiyoshi Kimura seinen grossen Auftritt. Der Besitzer der Sushi-Restaurantkette Sushizanmai ergattert sich seit sechs Jahren jedes Jahr den besten Thunfisch an der grossen Neujahrsauktion im Tokioter Fischmarkt Tsukiji. Hierfür blättert er ein kleines Vermögen hin und erhält im Gegenzug die gesamte Aufmerksamkeit der Medien und der Branche. Kimura mit einem Thunfisch: Dieses Bild kennt jedermann in Japan.
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Dieses Jahr war es ein teueres Geschäft. Für 74,2 Millionen Yen (605’000 Euro) ersteigerte Kimura einen 212 Kilogramm schweren Thunfisch aus der Fischerstadt Oma in der Präfektur Aomori. Nur einmal, im Jahr 2013, bezahlte er noch mehr. Damals waren es sagenhafte 155 Millionen Yen. Doch nicht immer muss Kimura so viel bezahlen. Letztes Jahr beispielsweise waren es vergleichsweise «billige» 14 Millionen Yen (110’000 Yen).
Der Grund für den hohen Preis in diesem Jahr war offenbar die grössere Zahl an Kaufwilligen. Selbst Kimura hielt den Preis für überhöht. Dennoch bot er bis zum Schluss mit. Denn in diesem Jahr hat der Traditionsmarkt Tsukiji eine noch grössere mediale Aufmerksamkeit erhalten. Denn eigentlich hätte die Neujahrsauktion bereits in den neuen Auktions- und Markthallen in Toyosu, 2,3 Kilometer südlich von Tsukiji, stattfinden sollen. Doch Tokios neue Gouverneurin liess den Umzugstermin auf unbestimmte Zeit verschieben (Asienspiegel berichtete).
Probleme am neuen Ort
An der neuen Stätte in Toyosu wird das Grundwasser und die Anlage auf mögliche Verschmutzungen getestet. Es ist ein Problem, das den neuen Ort schon länger belastet. Der städtische Gasproduzent Tokyo Gas betrieb hier zwischen 1956 und 1976 eine Fabrik, die für den Ort zu einer Umweltbelastung wurde. Die Erde und das Grundwasser auf dem Toyosu-Areal war derart stark mit krebserregendem Benzol und Zyanid verseucht, dass man den Ort aufwendig dekontaminieren musste.
Man versprach die oberste Erdschicht komplett abzutragen und mit neuer sauberer Erde zu ersetzen. Stattdessen kam nun zum Vorschein, dass an manchen Orten der Markt einfach erhöht gebaut wurde, ohne dass man den Boden mit neuer Erde aufgeschüttet hat. Wann und ob die Fischhändler umziehen, bleibt daher unklar. Zumindest 2017 bleibt alles noch beim Alten.
Ein Besuch der Thunfischauktion
Für die Touristen sind dies gute Nachrichten. Noch bietet sich ihnen die Gelegenheit, der frühmorgendlichen Thunfischauktion am Traditionsort Tsukiji beizuwohnen. Wie das geht, lesen Sie hier (Asienspiegel berichtete).
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