Frau­en­ab­teil in der Universität

Sexu­el­le Beläs­ti­gun­gen in den über­füll­ten Zügen sind in Japan seit Jahr­zehn­ten ein gesell­schaft­li­ches Pro­blem. Bereits vor Jah­ren wur­den Wagen­ab­tei­le eigens für Frau­en geschaf­fen, Sicher­heits­leu­te ein­ge­stellt, Kame­ras instal­liert und Warn­pla­ka­te in den Bahn­hö­fen auf­ge­stellt. Den Grab­schern droht in Japan eine Geld­stra­fe von 500’000 Yen oder bis zu 10 Jah­ren Gefängnis. 

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Trotz all die­ser Bemü­hun­gen trei­ben die Grab­scher, auf Japa­nisch Chi­kan, wei­ter ihr Unwe­sen. Mel­dun­gen über Vor­fäl­le liest man regel­mäs­sig in den japa­ni­schen Medi­en. Jähr­lich wer­den über 4000 Chi­kan-Fäl­le der Poli­zei gemel­det. Das Pro­blem beschränkt sich dabei nicht nur auf die Bahn. Auch am Arbeits­platz und an den Uni­ver­si­tä­ten kommt es zu Beläs­ti­gun­gen die­ser Art, sei es phy­sisch oder ver­bal (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

36 Sit­ze nur für Frauen

Auch die Uni­ver­si­tät Hok­kai­do in Sap­po­ro hat mit die­sem Pro­blem zu kämp­fen. Im ver­gan­ge­nen Jahr kam es zu 6 Beläs­ti­gungs­fäl­len in der Biblio­thek. Für die inten­si­ve Prü­fungs­zeit im Janu­ar ent­schloss sich die Uni­ver­si­täts­lei­tung daher, ab dem 16. Janu­ar in die­sen Räum­lich­kei­ten ein Frau­en­ab­teil ein­zu­rich­ten, wie die Huf­fing­ton Post Japan berichtete. 

Bis zum 6. Febru­ar soll­te die­se Mass­nah­me gül­tig sein. Es ver­ging jedoch nicht lan­ge, bis ein Twit­ter-Nut­zer ein Foto der ent­spre­chen­den Tafel hoch­lud. Er sprach zuerst davon, dass zwei Drit­tel der Sit­ze nun für Frau­en reser­viert sei­en (sie­he Tweet oben), kor­ri­gier­te die­se Anga­be jedoch kurz dar­auf. Es hand­le sich um einen Drit­tel (sie­he Tweet unten), was immer noch nicht stimm­te. Fakt war, dass ledig­lich 36 von 800 Sit­zen nur für Frau­en reser­viert wurden.

Doch in den sozia­len Medi­en hat­ten die Dis­kus­sio­nen schon längst begon­nen. Eini­ge User kri­ti­sier­ten die Mass­nah­me der Biblio­thek. Die­se sei nicht gerecht. Das Stu­di­um müs­se doch auf Gleich­be­rech­ti­gung und glei­chen Mög­lich­kei­ten basie­ren. Es folg­ten eini­ge Medi­en­be­rich­te. Die Uni­ver­si­täts­lei­tung ent­schloss sich schliess­lich, das Frau­en­ab­teil wie­der zu ent­fer­nen. Es sei­en schlicht­weg zu vie­le Miss­ver­ständ­nis­se auf­ge­kom­men. Aus­ser­dem sei es ohne­hin kei­ne per­fek­te Gegen­mass­nah­me gewe­sen. Die Uni­ver­si­tät wird nun neue Mit­tel gegen die Beläs­ti­gun­gen fin­den müssen. 

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