Japan, das sichere Land

Noch nie wurden im Japan der Nachkriegszeit so wenige Kriminalfälle registriert. 2016 waren es gemäss der Statistik der Nationalen Polizeibehörde 996’204. Zum ersten Mal ist diese Zahl somit auf unter 1 Million gefallen. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um Diebstähle. 723’189 waren es. Davon waren 95’311 schwere Diebstahlsdelikte.
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Derweil kam es zu 5131 schweren Gewalttaten. In 896 Fällen handelt es sich um Mord oder versuchter Mord. Es ist erst das dritte Mal seit Kriegsende, dass diese Zahl unter die Schwelle von 1000 gefallen ist. In einem Land mit knapp 127 Millionen Einwohnern ist dies eine fast verschwindend kleine Zahl, auch wenn das japanische Fernsehen in seinen Nachrichtensendungen gerne ein anderes Bild zeichnet.
Drastischer Rückgang seit 2002
Es ist zudem das 14. Jahr hintereinander, dass die Kriminalfälle rückläufig sind. Dabei zeigte der Trend lange in die andere Richtung. Seit 1973 wurden immer mehr Straftaten gezählt. 2002 wurde mit 2’853’739 Straftaten ein Höchststand erreicht. Seither geht es wieder in die andere Richtung.
Statistisch gesehen waren jedoch die ersten zwei Jahrzehnten der Nachkriegsgeschichte die gefährlichste Zeit. Das Land war nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg am Boden. Es folgten politisch und gesellschaftlich turbulente Jahre. 1954 kam es zu 3081 Mordfällen. Diese Zahl nimmt seither stetig ab.
Die Gründe für die hohe Sicherheit
Den Rückgang erklärt sich die Polizeibehörde mit einem vermehrten Einsatz an Sicherheitskameras und einer Zunahme an freiwilligen Bürgerpatrouillen in den Wohngebieten. Gleichzeitig habe man verschiedene Massnahmen gegen die Beschädigung von Autos, Motorrädern und Automaten unternommen, zitiert die Asahi Shimbun die Polizei.
Für die tiefe Kriminalitätsrate gibt es jedoch ganz verschieden Erklärungen. Einerseits gibt es in Japan eine enge soziale Verflechtung in der Gesellschaft, die zu einer anhaltend tiefen Verbrechensrate beiträgt. Die starke und weit verteilte Präsenz der Polizei in den Städten mit ihren Koban-Polizeiboxen (Asienspiegel berichtete) sowie die strengen Waffengesetze (Asienspiegel berichtete) sind weitere Faktoren. Ausserdem wird Japans Bevölkerung immer älter, die Tendenz zu Aufständen, Revolutionen und Verbrechen wird damit ganz natürlich abgeschwächt.
Die kritische Sichtweise
Kritiker verweisen dagegen, dass die Polizei ungeklärte Mordfälle zu schnell in die Statistik der Selbstmorde oder Unfälle abschiebt. In Japan werden nur 10 Prozent der verdächtigen Todesfälle einer gerichtsmedizinischen Autopsie unterzogen. Von einer mangelnder Aufklärungsarbeit ist die Rede (Asienspiegel berichtete).
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