Japans berühmteste Katzen
Die Katze Tama bewahrte die Kishigawa-Bahnlinie in der Präfektur Wakayama vor dem Konkurs. Trotz ihres Todes am 22. Juni 2015 sorgen ihr Name und eine neue Generation bis heute für einen Tourismusboom.
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Angefangen hat diese fast unglaubliche Geschichte nahm am 5. Januar 2007, als Tama in der Not von Bahnbetreiber Wakayama Electric Railway zur Bahnhofsvorsteherin des heruntergekommenen Bahnhofs Kishi in der Stadt Kinokawa ernannt wurde. Die japanischen Zeitungen und das Fernsehen berichteten über diese ungewöhnliche Anstellung. Auch CNN kam vorbei. Bald war Tama ein Medienstar.
Der Tourismusboom
Die Touristen strömten aus aller Welt zum Bahnhof. Die Bahnlinie verzeichnete einen neuen Rekord an Passagierzahlen. Über 2,3 Millionen sind es inzwischen pro Jahr. Es folgten die Einführung eines Katzen-, Erdbeer- und Spielzeugzuges sowie die Renovation des Bahnhofs Kishi, der nun das Aussehen einer Katze hat (Asienspiegel berichtete).
Tama und ihr Bahnhof wurden zu einer Sehenswürdigkeit für eine ganze Region. Dank der berühmten Katze zählt die Präfektur inzwischen jährlich weit über 300’000 Übernachtungen von Gästen aus Asien, wo Tama besonders bekannt ist (Asienspiegel berichtete). Die Wirtschaft der Präfektur hat dies mehrere Millionen an Einnahmen beschert. Im Gegenzug wird die Bahnlinie bis heute finanziell grosszügig von den Lokalbehörden unterstützt. 2013 wurde Tama gar zur Vizepräsidentin von Wakayama Electric Railway ernannt.
Die Zeit nach Tama
An die Beerdigung von Tama kamen über 3000 Menschen. Ein Mini-Schrein wurde zu ihren Ehren errichtet. Tama bekam den Titel der «ewigen Ehren-Bahnhofsvorsteherin». Im August 2015 wurde die 5-jährige Katze Nitama, «Tama 2», die schon länger Assistentin von Tama war, in einer offiziellen Zeremonie zur neuen Bahnhofsvorsteherin des Bahnhofs Kishi ernannt (Asienspiegel berichtete). Seither sorgt sie dafür, dass die Touristen weiterhin nach Kishi reisen.
Genau zehn Jahre ist es her, als Tama ihr Amt antrat und damit den Grundstein für den Tourismusboom sorgte. Anlässlich dieses Jubiläums hat Wakayama Electric Railway nun die neue Assistentin und künftige Nachfolgerin von Nitama der Öffentlichkeit vorgestellt, wie die Asahi Shimbun berichtet. Es ist dies die acht Monate junge Yontama, «Tama 4», die nun ihre «Lehrzeit» am Bahnhof Idakiso, der ebenfalls zur Kishigawa-Bahnlinie gehört, beginnen wird. Hierfür hat sie eigens eine Ernennungsurkunde erhalten (siehe Tweet oben). Die Medien und über 100 Fans kamen zur Zeremonie.
Übrigens gibt es bereits eine «Tama 3», auch «SUN Tama» genannt (Anmerkung: Das englische Wort «Sun» wird gleich ausgesprochen wie das japanische Wort «san», das 3 bedeuetet). Diese arbeitet als PR-Angestellte für die Strassenbahn der Stadt Okayama, die ebenfalls im Besitzer der Wakayama Electric Railway ist.
Nitama und Yontama:
Nitama beim Bahnhof Kishi:
Tama, der inzwischen verstorbene Star:
Im Innern des Katzenzuges:
Der Bahnhof und die Katze:
So sah der Bahnhof Kishi vor dem Tama-Boom aus:
Der Katzenzug, neu mit Ohren:
Der Erdbeerzug als Alternative:
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