Kobes düs­ters­ter Tag

Kobe nach dem grossen Erdbeben von 1995.
Kobe nach dem gros­sen Erd­be­ben von 1995. Fotos: http://​shin​sai​-ar​.kobe​-sha​sh​in​kan​.jp

Der 17. Janu­ar 1995 war der düs­ters­te Tag in Kobes Nach­kriegs­ge­schich­te. In der his­to­ri­schen Hafen­stadt beb­te damals um 5:46 Uhr am Mor­gen die Erde mit einer Stär­ke von 7,3 auf der Magnitu­den­ska­la. Beson­ders der Stadt­di­strikt Naga­ta wur­de hart getrof­fen. Vie­le sei­ner alten Gebäu­de fin­gen Feu­er. Fast ein gan­zes Stadt­vier­tel brann­te an die­sem Tag nieder.

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300’000 Per­so­nen wur­den durch die ent­stan­de­nen Brän­de obdach­los. Über 100’000 Gebäu­de wur­den völ­lig zer­stört. Die Bil­der von der Hoch­au­to­bahn, die auf einer Län­ge von 5 Kilo­me­ter umge­kippt war, gin­gen um die Welt. 6’434 Men­schen ver­lo­ren in der Fol­ge ihr Leben, 44’000 Men­schen wur­den ver­letzt. Der Gesamt­scha­den wird heu­te auf 100 Mil­li­ar­den Dol­lar beziffert.

Geden­ken an die Toten der Katastrophe

Heu­te ist die Stadt wie­der auf­ge­baut und so attrak­tiv wie noch nie. Mit über 1,5 Mil­lio­nen Ein­woh­nern zählt Kobe einen neu­en Ein­woh­ner­re­kord. Nur noch weni­ge Spu­ren zeu­gen vom zer­stö­re­ri­schen Erd­be­ben 1995. Mit jähr­li­chen Gedenk­ver­an­stal­tun­gen sorgt man jedoch dafür, dass die­se Kata­stro­phe nicht in Ver­ges­sen­heit gerät.

So gedach­ten ges­tern in einem Stadt­park zahl­rei­che Men­schen der Toten vor 22 Jah­ren. Mit Bam­bus­lich­tern wur­den die Zah­len «1.17» geformt. Ange­hö­ri­ge der Ver­stor­be­nen von damals, aber auch Per­so­nen, die vom Erd­be­ben 2011 im Nord­os­ten Japans und vom Erbe­ben in Kuma­mo­to 2016 betrof­fen waren, nah­men teil.

Der 17. Janu­ar ist nicht der ein­zi­ge Tag in Kobe, an dem man sich still erin­nert. Jeweils im Dezem­ber fin­det mit dem Kobe Lumi­na­rie ein rie­si­ges Licht­spek­ta­kel in Geden­ken an die Opfer statt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Damals und heute

Die Stadt­ver­wal­tung hat inzwi­schen auch eine App kre­iert, die einem die dunk­len Tage von damals näher bringt. Dabei genügt ein Spa­zier­gang mit dem Smart­pho­ne durch die damals zer­stör­ten Quartiere.

Erreicht man eine von der App regis­trier­te Stel­le in Kobe, erscheint auf dem Han­dy auto­ma­tisch ein Foto von der dama­li­gen Zer­stö­rung an exakt jenem Ort kurz nach dem Erd­be­ben. Der Nut­zer kann somit gleich selbst einen Ver­gleich zwi­schen damals und heu­te anstel­len (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Stän­di­ge Gefahr

Das gros­se Erd­be­ben von Kobe war ein Weck­ruf an die Behör­den. Seit­her hat man im gan­zen Land mas­siv in die öffent­li­che Infra­struk­tur und Erd­be­ben­si­cher­heit inves­tiert (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Genau­so wich­tig ist aber auch, das Bewusst­sein für die­se Gefahr stän­dig am Leben zu hal­ten. Denn in Japan kommt das nächs­te gros­se Beben bestimmt. Allei­ne 2016 wur­den gemäss der japa­ni­schen Wet­ter­be­hör­de 6566 Erd­be­ben gezählt, die mehr als die Stär­ke 3,5 aufwiesen.

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