Das Geschäft mit den Schülerinnen

Ein Schülerin wird von einem Polizisten in Akihabara befragt.
Ein Schü­le­rin wird von einem Poli­zis­ten in Aki­ha­ba­ra befragt. Screen­shot: FNN News

Von einer Frau in einer High­school-Uni­form eine Fuss­mas­sa­ge zu erhal­ten, ist in Tokio nichts Unge­wöhn­li­ches. Genau dies bie­ten die soge­nann­ten JK Rifure-Stu­di­os, die abge­kürzt für «Joshi­ko­kosei Reflexo­lo­gy» (dt. «High­school-Mäd­chen Reflex­zo­nen­mas­sa­ge») ste­hen. 3000 Yen (24 Euro) bezahlt der Kun­de, damit ihm eine Frau 30 Minu­ten die Füs­se mas­siert, im Pyja­ma neben ihm liegt oder ihm sonst irgend­wel­che Dienst­leis­tun­gen im Grau­be­reich der Lega­li­tät offeriert.

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Das Geschäft boomt. Heu­te exis­tie­ren schät­zungs­wei­se 300 bis 400 JK Rifure-Stu­di­os gan­zen Land, wie die Sank­ei Shim­bun berich­tet. Rund die Hälf­te davon befin­det sich in Tokio. Der Poli­zei sind die Hän­de gebun­den. Da die JK Rifure offi­zi­ell kei­ne sexu­el­len oder alko­ho­li­sche Dienst­leis­tun­gen anbie­ten und so nicht unter das stren­ge Unter­hal­tungs­ge­wer­be-Gesetz fal­len, kön­nen die Stu­di­os fast unbe­hel­ligt ihrem Geschäft nach­ge­hen, solan­ge die Ange­stell­ten über 18 Jah­re alt sind. Zu Raz­zi­en und Schlies­sun­gen ist es zwar schon gekom­men, gewöhn­lich ver­geht aber nicht viel Zeit bis eine ähn­li­che Dienst­leis­tung unter ande­rem Namen eröff­net (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Haupt­stadt Tokio möch­te nun mit einer neu­en Ver­ord­nung stren­ger gegen die­ses dubio­se Geschäft vor­ge­hen, wie Jiji News berich­tet. Die­se soll den Beruf des JK Rifure und die dazu gehö­ren­den Ver­bo­te klar defi­nie­ren und eine Mel­de­pflicht bei der Poli­zei ein­füh­ren, um die gesetz­li­che Grau­zo­ne mög­lichst zu eli­mi­nie­ren. Ver­stösst jemand dage­gen, dro­hen ihm bis zu 1 Jahr Gefängnis.

Sexu­el­le Dienst­leis­tung an der Tagesordnung

Denn die Bran­che ist ein Nähr­bo­den für Kin­der­pro­sti­tu­ti­on, wie eine Unter­su­chung kürz­lich ver­deut­licht hat. 42 Schul­mäd­chen zwi­schen 15 und 17 Jah­ren hat die Poli­zei laut der Asahi Shim­bun im ver­gan­ge­nen Jahr befragt, die in zwei Stu­di­os ille­gal gear­bei­tet hat­ten. Die Hälf­te von ihnen gab an, dass sie mit ihren Kun­den Sex hatten.

70 Pro­zent von ihnen hat­ten den Job ange­nom­men, um sich Klei­der, Kos­me­tik und Tickets für Kon­zer­te leis­ten zu kön­nen. Die meis­ten von ihnen stei­gen ins Busi­ness ein, weil bereits eine ande­re Freun­din dort arbei­tet. Der Poli­zei fiel auf, dass es den betrof­fe­nen High­school-Mäd­chen an einem Bewusst­sein für die Gefah­ren fehlt. Aus die­sem Grund ist auch an den Schu­len eine The­ma­ti­sie­rung drin­gend notwendig.

Scha­den für Maid-Cafés

Für ein ande­res Geschäft, die Maid-Cafés, ist JK Rifure beson­ders schäd­lich. Es han­delt sich dabei um Cafés, wo Dienst­mäd­chen die Gäs­te in einer vik­to­ria­ni­schen Gar­de­ro­be mit einem kräf­ti­gen Schuss Man­ga- und Mickey-Mou­se-Kitsch bedie­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Von Rot­licht-Eta­blis­se­ments oder der Por­no­in­dus­trie distan­zie­ren sich die Maid-Cafés aus­drück­lich. Sexu­el­le Avan­cen sind in den Maid-Cafés strengs­tens ver­bo­ten, pri­va­te Kon­tak­te mit den Stamm­kun­den eben­falls. Die Cafés sind betont hell, ein­fach ein­ge­rich­tet und meist rauchfrei.

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