Tabu­wort «AKW-Unfall»

Kein Weiterkommen: Ein Teil der Sperrzone von Tomioka im Jahr 2013.
Kein Wei­ter­kom­men: Ein Teil der Sperr­zo­ne von Tomio­ka im Jahr 2013. Foto: flickr: Gui­do van Nispen

Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abes Gedenk­re­de anläss­lich des 6. Jah­res­ta­ges der Tsu­na­mi- und Erd­be­ben­ka­ta­stro­phe vom 11. März 2011 klang für eini­ge anders als in den Jah­ren zuvor. Er sprach zwar wie gewohnt von der Trau­er über die unzäh­li­gen Toten. Er erwähn­te auch die rund 120’000 eva­ku­ier­ten Men­schen, die wei­ter­hin ein Leben mit vie­len Ein­schrän­kun­gen zu bewäl­ti­gen hät­ten. Ihnen ver­sprach er die Unter­stüt­zung durch die Regierung.

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Gleich­zei­tig beton­te Abe die Fort­schrit­te, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren getä­tigt wor­den sei­en. Der Wie­der­auf­bau der Infra­struk­tur sei zum Gross­teil abge­schlos­sen, mit der Wie­der­be­le­bung der Wirt­schaft in den Tsu­na­mi-Gegen­den sowie dem Auf­bau der Häu­ser kom­me man eben­falls schritt­wei­se vor­an. Inzwi­schen habe man auch eini­ge Eva­ku­ie­rungs­zo­nen in Fuku­shi­ma wie­der auf­he­ben kön­nen. Man habe beim Wie­der­auf­bau eine neue Stu­fe erreicht, zeig­te er sich zuversichtlich.

Die Kri­tik aus Fukushima

Zum ers­ten Mal über­haupt ver­zich­te­te Abe jedoch auf das Wort «AKW-Unfall», das er in den Jah­ren zuvor regel­mäs­sig ver­wen­det hat­te. Masao Uchi­bo­ri, Gou­ver­neur der Prä­fek­tur Fuku­shi­ma, ärger­te dies beson­ders. «Als Bür­ger von Fuku­shi­ma ist dies befrem­dend. So wich­ti­ge Wor­te wie ‹das AKW-Unglück› oder ‹der AKW-Unfall› kann man nicht ein­fach so aus­las­sen», kri­ti­sier­te Uchi­bo­ri in einer Pres­se­kon­fe­renz am Mon­tag, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berichtete.

Die­ser schreck­li­che AKW-Unfall, der so auf die­ser Welt bei­spiel­los sei, habe einen enor­men Scha­den ange­rich­tet, sag­te Uchi­bo­ri wei­ter und beton­te: «Das ist nicht etwas, wovon man in der Ver­gan­gen­heits­form spricht. Es ist ein Unglück, das uns in der Gegen­wart beschäftigt.»

Die AKW-Rui­ne von Fuku­shi­ma wird das Land noch über Jahr­zehn­te hin­weg beschäf­ti­gen. Noch immer arbei­ten meh­re­re tau­send Men­schen täg­lich dar­an, die zer­stör­ten Reak­to­ren, das ver­seuch­te Grund­was­ser, die erhöh­te Radio­ak­ti­vi­tät und wei­te­re unzäh­li­gen Pro­ble­me in den Griff zu bekommen.

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